Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 06.03.2024

Viele Kandidierende – wenig Sitze

Das Volk wählt die Zukunft – Gross- und Regierungsratswahlen am 7. April

In gut einem Monat finden im Thurgau die Gross- und Regierungsratswahlen statt. Der Grosse Rat wird in den fünf Bezirken bestimmt, die Regierungsräte brauchen Stimmen aus dem ganzen Kanton. Die Bürger des Bezirks Frauenfeld haben es insgesamt mit nicht weniger als 245 Namen zu tun.

 

 

Die Wahlunterlagen treffen dieser Tage bei den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern ein. Seit einigen Wochen nun hängen oder stehen schon vielerorts Wahlplakate und die Gesichter darauf lächeln sympathisch und Blicke einfangend herunter. In Frauenfeld zum Beispiel bewilligte der Stadtrat Wahlplakate an den Einfalls-achsen Schaffhauser-, Zürcher-, Thundorfer- und Thurstrasse an rund 100 Beleuchtungskandelabern. Und das sind längst noch nicht alle, sind doch bereits heute auch vielerorts die Strassenränder wieder mit Aufstellern gesäumt. Dieses Bild zieht sich durch den ganzen Kanton. Das ist auch verständlich, schliesslich geht es um viel – einen Platz für vier Jahre im Grossen Rat oder im Regierungsrat.


 


Zweiter Super-Wahltag


Der 7. April ist erst der zweite sogenannte Super-Wahltag, der im Thurgau durchgeführt wird. Premiere war vor vier Jahren. Ziel dessen war die Erhöhung der Wahlbeteiligung, wenn Regierungsrat und Grosser Rat am selben Tag gewählt werden. Man erinnere sich: 2016 sorgte der Thurgau mit der tiefsten aller Stimmbeteiligungen für das kantonale Parlament schweizweit für Schlagzeilen. Trotzdem liegt der Wahltermin heuer mitten in den Frühlingsferien. Aufgrund der Tatsache, dass die briefliche – und damit zeitlich unabhängige – Abstimmung immer beliebter wird, sollte die Ferienzeit der Stimmbeteiligung keinen grossen Dämpfer versetzen. Schliesslich fanden auch in der jüngeren Vergangenheit bereits Gesamterneuerungswahlen des Grossen Rates während der Frühlingsferien statt.


 


Nach Bezirk gewählt


Die Wahllisten gilt es sorgfältig zu studieren. Denn auf deren 55 sind insgesamt 1016 Kandidatinnen und Kandidaten für 130 Sitze zu finden. Glücklicherweise wird der Grosse Rat im Thurgau nach Bezirken gewählt – was die Sache für die Bürgerinnen und Bürger etwas einfacher macht. Im Bezirk Frauenfeld buhlen auf zehn Wahllisten aber trotzdem immer noch 237 Personen um 32 Sitze. Die restlichen Plätze im Grossen Rat verteilen sich auf die Bezirke Arbon (27 Sitze), Kreuzlingen (23), Münchwilen (22) und Weinfelden (26).


Insgesamt 108 der bisherigen 130 Grossratsmitglieder treten zur Wiederwahl an. Am meisten «freie» Sitze gibt es bei der SVP, hier bewerben sich von den 45 Grossrätinnen und Grossräten zehn nicht mehr für eine weitere Amtsperiode. Auch bei der FDP treten nur noch die Hälfte der 18 bisherigen Politikerinnen und Politiker zur Wiederwahl an.


 


Acht für fünf Sitze


Für die fünf zu besetzenden Sitze im Regierungsrat kandidieren insgesamt acht Personen (Seiten 28/29). Die drei Kandidatinnen und die fünf Kandidaten sind entsprechend auf der Namenliste aufgeführt, die den Wahlunterlagen für die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger beigelegt ist. Für eine Wahl ist es aber indes nicht nötig, auf der offiziellen Namenliste aufgeführt zu sein. Es können auch andere Personen gewählt werden.      


 


Grosser Rat für Statistikfans


In diesem Jahr kandidieren 26 Personen weniger für die 130 Sitze im Grossen Rat als noch vor vier Jahren (990 Personen). Heuer sind es 630 Männer und 384 Frauen, damit liegt der Frauenanteil bei rund 38 Prozent. Den höchsten Frauenanteil weisen die Listen von MASS-VOLL (63 Prozent) und der SP (54 Prozent) auf, den niedrigsten diejenigen der FDP (23 Prozent). 


Das Durchschnittsalter der Kandidierenden liegt bei 47 Jahren. Die ältesten Kandidierenden sind 78 Jahre alt – es sind dies eine Frau (EDU) und drei Männer aus SP, Grüne und von Aufrecht Thurgau. Auf der anderen Seite der Alterstabelle sind die jüngsten Kandidatinnen gerade einmal 18 Jahre alt. Es sind das vier Frauen aus EVP, GLP, Grüne und Die Mitte.  


 Michael Anderegg