Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 10.01.2024

Signierstunden mit Robert Hahn – Renn-Anekdoten inbegriffen

Im StadtLabor an der Zürcherstrasse 158, also mitten in der Frauenfelder Altstadt, signiert Robert Hahn sein neu veröffentlichtes Buch «Schlaflos im Renntransporter». 

 

 

Doch beim blossen Unterschreiben bleibt es bei einer Persönlichkeit wie Robert Hahn nicht. Wie sich der Berichterstatter selber vor Ort überzeugen konnte, nimmt sich der ehemalige Rennmechaniker Zeit, die Interessierten durch sein Buch zu führen und packende Geschichten preiszugeben. Ein Ohrenschmaus vom Feinsten also, aber nicht nur das: Auch seine Fotos geben ungeahnte Einblicke hinter die Kulissen der Formel 1 ab 1968. Von da an betreute er als Rennmechaniker den Formel-1-Rennwagen und den 5-Liter-Sportwagen des Schweden Joakim Bonnier, bewältigt heikelste technische Notfälle und entwickelt einen eigenen Heckflügel (Bild rechts). Damit war ihm die Anerkennung in den grossen internationalen Teams gewiss. Auf Augenhöhe begegnete er Persönlichkeiten wie Jo Siffert, John Surtees, Jack Brabham, Bruce McLaren und Jo Marquart. Sein Buch liest sich leicht und entwickelt schnell Suchtpotenzial. 


 


Eine eigene Garage


Müsterchen gefällig? Der Autor hat die «Frauenfelder Woche» autorisiert, einige Passagen abzudrucken. Über seine Person liest man Folgendes: «Am 23. Januar 1944 wurden zwei flinke Hände geboren, die von Robert Hahn. Die Schule interessierte ihn weniger, dafür Motoren umso mehr. Nach seiner Lehre als Automechaniker war da im Herbst 1967 dieses kleine, unscheinbare Inserat in der Zeitung, das sein Leben kurzerhand auf den Kopf stellte. Das Leben im Rennzirkus begann und alles bisher Erlernte wurde von ihm gefordert. Nach dieser ereignisreichen Zeit, mit Schrauben, vielen Freinächten und unvergesslichen Eindrücken in der internationalen Rennsportwelt, hat er sich 1977 einen weiteren Traum erfüllt: seine eigene Garage. Während 30 Jahren lebte er sein «Cuore sportivo» mit Alfa Romeo aus. Mittlerweile geniesst er das Restaurieren alter Autos mit seinem Sohn. Der kleine Enkel hilft auch schon tatkräftig mit.» 


 



Eigene Entwicklung


Und aus seiner eigenen Feder liest sich dann sein Einstieg in die Welt der schnellen Boliden wie folgt: «Anfang Februar 1968 stellt mich Heinz Moser als Rennmechaniker der Ecurie Bonnier an. Mit der Lehre zum Automechaniker und als Mitarbeiter in den Werkstätten von Fritz Baumann und Walter Fischer habe ich mir das Rüstzeug für das Engagement beim schwedischen Sportwagen- und Formel-1-Rennfahrer Joakim Bonnier erworben. Dieser grosse Schritt in die Welt des internationalen Rennzirkus ist für den Sohn einer Frauenfelder Familie von Getränkehändlern keineswegs selbstverständlich; aber ich habe die Riesenchance gepackt, denn Autos haben mich von klein auf fasziniert.» 


Und weiter hinten erfährt man dann einiges über seine Aufenthalte in den USA: «Im Herbst 1968 fliege ich zum zweiten Mal über den Atlantik, um Joakim Bonnier bei den Weltmeisterschaftsläufen in Nordamerika und Mexiko zu assistieren. Erneut ist alles überwältigend für mich: die riesigen Distanzen, die Dimensionen einer Stadt wie New York, die simple Zeltstadt auf dem Rennplatz Saint-Jovite, die goldene Herbstlandschaft um Watkins Glen. Vom viel gelobten American Way of Life bekomme ich wenig mit, denn der Zeitdruck, die technischen Sorgen, das knappe Budget und das Arbeitspensum, um unser Fahrzeug überhaupt zum Laufen zu bringen, sind exorbitant.»


 Thomas Schaffner


 



Weitere Signierstunden: 


Samstag, 13. Januar, 10 bis 15 Uhr Mittwoch, 17. Januar, 12 bis 15 Uhr Samstag, 27. Januar, 10 bis 15 Uhr