Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 10.01.2024

«Wenn das Herz verrückt tanzt»

Man kann die Wahrheit nicht erzählen

Das Tanztheater «Man kann die Wahrheit nicht erzählen» widmet sich der spannungsgeladenen Künstlerbeziehung zwischen der Lyrikerin Ingeborg Bachmann und dem Schriftsteller Max Frisch. Sie waren in den 1950er Jahren das literarische Traumpaar: faszinierend, strahlend, einzigartig – und doch war ihre Beziehung zum Scheitern verurteilt. So genial die beiden Persönlichkeiten in sich waren, so unmöglich war es für die beiden Genies, eine gemeinsame Wellenlänge zu finden. 

 

 

Mit ihrem neuen Stück möchten Choreographin Judith Geibel und Dramaturg Georg Kistner nach etwas Einzigartigem suchen, was selbst in der Magie niemals vollkommen greifbar gemacht werden kann – nach der Wahrheit. 


Eine Geschichte, die eine besondere Liebe verständlich macht, ohne sie zu entzaubern. Eine Reise zu Emotionen wie Zerbrechlichkeit und Ambivalenz sowie dem Potenzial von Kummer und Katastrophenhaftigkeit. 


Mit dem professionellen Tänzerpaar Elisa Dey und dem aus Frauenfeld stammenden Levin Mischel erschuf die Choreographin Judith Geibel eine Ebene, die nicht in Worte zu fassen ist. 


Tänzerin Elisa Dey – Absolventin der Palucca Hochschule für klassisches Ballett sowie zeitgenössischen Tanz – und Tänzer Levin Mischel – Absolvent der Zürcher Hochschule der Künste und Tänzer am Landestheater Detmold – brillieren durch ihre körperliche Kommunikation im Dialog von Anziehung und Verstoss.


Als weitere Bereicherung verkörpert Schauspielerin Cecilia Amann die Rolle der Lyrikerin Ingeborg Bachmann, die ihren Geliebten sehnsüchtig verzweifelnd lieben möchte, jedoch niemals erreichen wird. 


Symbolisch wendet sie sich dabei an Bild- und Tonaufnahmen, in denen Schauspieler Georg Melich alias Schriftsteller Max Frisch präsent aber niemals erreichbar auftritt. Auf diese Weise schenkt das Tanztheater seinem Publikum beeindruckende Erlebnis-Ebenen und einen fesselnden, multimedialen Erzählcharakter. 


Geibel und Kistner betonen, dass es als Besucherin und Besucher des Stücks nicht darauf ankomme, ob man die Texte von Ingeborg Bachmann oder Max Frisch bereits kenne. «Emotionen wie Liebe, Zerwürfnis, Scheitern und Schmerz sind Begleiter unseres Lebens und so wird sich jede und jeder unter uns angesprochen fühlen und etwas für sich selbst mit nachhause nehmen können», meint Dramaturg Georg Kistner. 


Ein Erlebnis der herausforderndsten  Erfindung auf Erden: Es sind Gefühle, die diesem Tanztheater eine Seele geben und berühren werden.


Nach dem Grosserfolg in Konstanz sind die Künstler für zwei Gastspiele am 15. und 16. Januar 2024 live im Phönix Theater Steckborn zu erleben.


Sarah Utzinger/zvg


 


Weitere Informationen unter: 


www.judith-geibel-tanz.de


 


Ticketbuchung unter: 


www.phoenix-theater.ch