Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 13.09.2013

Wie schädlich sind Wasserpfeifen?

Von einem Leser wurde uns vor einigen Tagen die Idee zugesandt, dass wir einen Artikel über die Schädlichkeit von Wasserpfeifen veröffentlichen sollten. Deshalb haben wir Kantonsarzt Mathias Wenger dazu befragt.

 

 

Auf die Frage nach der Schädlichkeit Antworten zu finden, ist nicht einfach. Es gibt kaum Zahlen zum Thema, da die Folgen von Tabakwaren erst nach 20 oder 30 Jahren auftreten. Ebenfalls erschwerend ist der Umstand, dass Menschen selten nur Shisha rauchen. Nach langer Zeit auftretende Symptome können also nicht klar auf eines der beiden Dinge zurückgeführt werden.

Verglichen mit Zigaretten entspricht eine Shisha ungefähr einer Schachtel. Medizinisch gesehen positiv ist, dass bei der Wasserpfeife der Rauch noch leicht gefiltert wird, indem man ihn beim Rauchen durch Wasser zieht. Dies kühlt ihn ab und führt dazu, dass Schadstoffe kondensieren, bevor sie inhaliert werden. Wasserlösliche Elemente werden ebenfalls herausgefiltert.

Weniger positiv hingegen ist der Tabak, der in vielen verschiedenen Geschmacks­sorten erhältlich ist. Das führt dazu, dass man tiefer inhaliert. Shishatabak enthält im Vergleich zu Zigaretten auch mehr krebserregende Schwermetalle und wird oft mit Glycerin zusätzlich befeuchtet. Diese Flüssigkeit wird verwendet, damit der Tabak nicht verbrennt und der Rauch dichter ist. Ein grosser Teil davon wird im Wasser wieder herausgefiltert, der giftige Rest inhaliert.

Von gleichen Mengen ausgehend kann man sagen, dass die Wasserpfeife durch die Schwermetalle krebserregender ist und mehr Kohlenmonoxid produziert. Anderweitig ist die Shisha ähnlich ungesund wie Zigaretten, chronische Bronchitis und Arterienverkalkung sind mögliche Folgen. Die Wahrscheinlichkeit für einen Herzinfarkt oder Hirnschlag nimmt ebenfalls stark zu.(sg)