Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 02.02.2022

Bleibende Erinnerungen an das Motorsport-Weekend 1976 in Frauenfeld

 

 

Die Organisatoren der Motorsport-Weekends 1975/76 in Frauenfeld trafen sich im Autobau in Romanshorn. An den Motorsport-Weekends in den Jahren 1975/76 war auf der Autobahneinfahrt Frauenfeld Ost die Crème de la Crème der Weltelite aus dem Auto, Motorrad-, Seitenwagen- und Dragster-Rennsport am Start. Die Formel-1-Fahrer René Arnoux, Patrick Tambay, Marc Surer und der unvergessene Didier Pironi gaben sich für Demonstrationsläufe die Ehre. «Das waren zwei Motorsportveranstaltungen im Kanton Thurgau, welche die Schweiz seit dem Rundstreckenrennen-Verbot im Jahre 1954 nicht mehr gesehen hat. Aber auch das ist nun schon 45 Jahre her», sagte Willy Läderach lachend beim Apéro in der Romanshorner Autobau-Eventhalle. Das Motocross-Urgestein hatte an seinem 80. Geburtstag am 21. Juli letzten Jahres die Idee zum Treffen der ehemaligen Veranstalter. Auf offene Ohren stiess er dabei unter anderem auch beim damaligen OK-Präsidenten Fredy Hugelshofer, Senior von Hugelshofer Transporte in Frauenfeld, der vor allem von der damaligen Weltklasse-Dragster-Fahrerin «The Fast Lady» Roz Prior beeindruckt war. Hugelshofer und alle anderen Rennsportveteranen wurden von Fredy Lienhard in Romanshorn begrüsst. Der Autobau-Hausherr und ehemalige Rennfahrer war einst in Frauenfeld selber hinter dem Steuer dabei.

Ein Film spult die Zeit zurück
Ein Film aus dem Jahr 1976 auf Grossleinwand rief die Erinnerungen der damaligen Veranstalter wach. Zu sehen waren volle Tribünen, ein begeistertes Publikum und Massenstarts in den jeweiligen Kategorien. Dazu Interviews mit dem zweifachen Seitenwagenweltmeister Rolf Steinhausen, dem späteren siebenfachen Weltmeister Rolf Biland und dem vierfachen Motorradweltmeister Walter Villa aus Italien sowie Dragster-Demonstrationen, wie man sie nur aus Amerika, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, kennt. Grosse Erwähnung fanden auch die Teilnehmer aus dem Thurgauer Automobilrennsport: Markus Hotz, Formel-2-Schweizer-Meister 1975 und 1977, Fredy Lienhard vom Autobau in Romanshorn, Sieger am 24-Stunden-Rennen in Daytona. Eugen Strähl, Sportwagen-Schweizer- Meister 1976, um nur einen kleinen Ausschnitt aus deren Palmares zu erwähnen. Fredi Hugelshofer, Initiator und OK-Präsident des MSV 1976, erwähnte zum Schluss nochmals, dass dieser Megaevent mit allen Bewilligungen, Versicherungen, Fahrerverpflichtungen, Sponsoring und Bauten innerhalb von sieben Monaten auf die Beine gestellt wurde und meinte melancholisch, dass heute alle Organisatoren irgendeines Anlasses davon nur träumen können. Zu viele Verhinderer, Zauderer, Neider und Umweltretter setzen heute alle Hebel in Bewegung, um missliebige Anlässe zu blockieren. Dank diesen Leuten dürfte es in Zukunft nur noch die (CO2-freie) Wahl des schönsten Gartenzwerges im Kanton Thurgau geben, wobei alle mit dem Velo anreisen müssten. Zum Schluss des Memorytreffens präsentierte Fredy Lienhard seinen Gästen den gelungenen, im Herbst 2021 eröffneten, Clay Regazzoni Honor Room. Diese Ausstellung mit Stil hat er seinem Freund als Hommage für seine unzähligen Erfolge und sein Charisma gewidmet. Clay war der beste und beliebteste Formel 1 Fahrer, welchen die Schweiz hatte, (er war unter anderem Vizeweltmeister 1974 auf Ferrari). Fredy Lienhard erwähnte nicht ohne Stolz, dass einige der Fahrzeuge vom Motorsport Weekend 1976 heute in seiner Ausstellung, Autobau in Romanshorn, besichtigt werden können. 

Fredy Hugelshofer / Elio Crestani