Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 26.01.2022

«Ich wünsche mir, dass wir gemeinsam gestalten»

Interview mit Sabina Peter Köstli,
Gemeindepräsidentin von Hüttwilen

 

 

Welches sind in den nächsten Monaten Ihre drei Prioritäten als
Gemeindepräsidentin und warum?
Zum einen ist das die Raumplanung und der Bau. Wenn der Kanton die Sanierung der Hauptstrasse in Angriff nimmt, gilt es Herausforderungen zu lösen, wie die Parkplatzsituation im Dorfzentrum Hüttwilens. Ausserdem streben wir mittelfristig ein Gemeinde- und Generationenhaus an. Dafür suchen wir derzeit nach Möglichkeiten. Darin integriert werden soll neben der Gemeindeverwaltung beispielsweise auch die Kita. Und wenn dazu noch ein Dorfplatz als Begegnungsort realisiert werden kann, wäre das sehr wünschenswert.
Weiter haben wir derzeit eine 5420 Quadratmeter grosse Parzelle in Nussbaumen für Wohnen und Kleingewerbe ausgeschrieben und hoffen, dass es dafür spannende Projektideen geben wird. Als zweiten Punkt soll die Kommunikation mit der Bevölkerung verbessert werden. Das heisst, wir wollen sie mehr informieren und einbeziehen. Und drittens gilt es, mit dem Druck auf unser Naherholungsgebiet umzugehen und einen guten Kompromiss zwischen Landwirtschaft, öffentlicher Nutzung und den Interessen der Stiftung Seebachtal zu finden. Schliesslich sind gerade die Seen sehr beliebt.

Wenn Sie in Bezug auf Ihre Gemeinde einen Wunsch frei hätten – ausser Corona verschwinden zu lassen – welcher wäre das?
Ich wünsche mir, dass wir gemeinsam gestalten. Es soll ein Miteinander sein. Akzeptanz sowie ein guter Austausch sind dafür unerlässlich. Gerade dieses Jahr, in dem die Politische Gemeinde ihr 25-jähriges Bestehen feiert, sind die Rückbesinnung und Reflexion ein guter Ansatz zur Stärkung des Wir-Gefühls.

In welchem Bereich soll Ihre Gemeinde in den nächsten Jahren noch wachsen/zulegen und in welchem nicht?
Natürlich wünschen wir uns ein moderates Wachstum, nicht nur was die Bevölkerung anbelangt. Dabei hoffen wir auf einen guten Bevölkerungsmix mit Familien und Gewerbe, damit unsere Gemeinde noch lange lebendig und attraktiv bleibt.

Welches ist das wichtigste Projekt in diesem Jahr für Ihre Gemeinde?
Diese Frage kann ich nach erst drei Monaten Amtszeit nicht abschliessend beantworten. Wichtig ist mir die Stärkung der Einheit in der Gemeinde. Dazu müssen wir die Bedürfnisse unserer Bevölkerung kennen. Es wäre daher der richtige Zeitpunkt für einen Zukunftsworkshop. Den letzten gab es vor fünf Jahren.

Wo ist für Sie der schönste Platz in Ihrer Gemeinde und warum?
Die Terrasse unseres neuen Zuhauses. Die Vorfreude, bald in der Gemeinde zu wohnen und die schöne Aus- und Weitsicht jeden Tag geniessen zu können, ist gross. Ausserdem freue ich mich als leidenschaftliche Schwimmerin sehr auf die Seen mit ihren unterschiedlichen Stimmungen.

Was bringt Sie in ihrem Amt auf die Palme und was sind Ihre Aufsteller in der Gemeinde?
Die Offenheit der Bevölkerung schätze ich sehr. Diese durfte ich bereits an den Kennenlerngesprächen während des Wahlkampfs spüren. Auf die Palme bringt mich, wenn die Informatik nicht läuft – da werde ich richtig ungeduldig – oder wenn etwas unfair und ungerecht abläuft.

Vielen Dank für das Interview.

Michael Anderegg