Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 10.11.2021

Igelstation völlig überfüllt: Igel in Not

Die Frauenfelder Igelstation befindet sich beim Parkplatz Unteres Mätteli, ganz in der Nähe des Bahnhofs. Dieses Jahr ist die Wetterlage für die Tiere äusserst problematisch. Insekten sind viel weniger aufzufinden. Die Station ist deshalb überfüllt und die Mitarbeiter gefordert.

 

 

Derzeit hausen etwa 30 bis 40 Igel auf der Station und sind auf Hilfe angewiesen, damit sie überleben. Meist sind es Tiere, die stark untergewichtig sind. Die Pflegerinnen sorgen nun dafür, dass jeder Igel regelmässig und genug frisst. Damit sie hoffentlich bald wieder zu Kräften kommen und ihr Normalgewicht erreichen. Ein gesunder Igel sollte mindestens 500 Gramm wiegen, damit er Überlebenschancen hat.

Nahrungsquellen fehlen
Igel ernähren sich hauptsächlich von Insekten, Schnecken und Würmern. Sobald sich der Sommer verabschiedet, nimmt das Nahrungsangebot ab. Die Futtersuche wird also von Monat zu Monat schwieriger. Durch die Trockenheit ist es für die Tiere noch schwieriger geworden etwas zu essen zu finden.

Das sind die Warnsignale
Igel sind nachtaktive Tiere. Laufen sie also tagsüber umher, leiden sie wahrscheinlich grossen Hunger. Bei abgemagerten Tieren sieht man bei den Halswirbeln eine Einbuchtung. Diese nennt man Hungerfalte. Ausserdem sind bei den Tieren die herausstehenden Hüftknochen deutlich zu erkennen. Auch an den Augen kann ein ungesunder Zustand abgelesen werden, denn sie stehen nicht kugelförmig hervor, sondern sind eingefallen und schlitzförmig.
Wie kann man helfen?
Wenn man einen offensichtlich kranken oder verletzten Igel findet, sollte man ihn sofort zur Igelstation bringen. Ist er aber nur untergewichtig, ist es besser, man versucht ihn selbst aufzupäppeln und hilft ihm zu überwintern. Wichtig ist, dass man den Igeln regelmässig genug Futter gibt. Perfekt geeignet dafür sind trockenes Katzenfutter und gekochte Eier ohne Gewürze. Man sollte den Igeln auf keinen Fall Milch geben, da dies zu tödlichen Durchfällen führen kann.
Eine grosse Hilfe für die Igel ist, wenn man ihnen eine Unterkunft baut. Schon ein einfacher Laubhaufen oder Holzstapel genügt. Es hilft auch, wenn man Laub, tote Äste und Fallobst liegen lässt. Eine andere Möglichkeit ist, Sträucher so zu schneiden, dass die unteren Äste den Boden berühren, denn so bieten sie den kleinen Tieren den besten Schutz.

Anina F. Oesch