Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 07.02.2018

Interview mit Matthias Müller Gemeindepräsident von Gachnang

Welche Projekte sind in der Gemeinde Gachnang aktuell?

 

 

Wir feiern dieses Jahr 20 Jahre neue Politische Gemeinde Gachnang. Das Fest für unsere Bevölkerung steigt am Sonntag, 26. August um 10.00 Uhr. Der Gemeinderat wird die Gestaltung und Ortsdurchfahrt in Islikon gemeinsam mit dem Kanton angehen. Im März wird ein detaillierter Entwurf eines Betriebs- und Gestaltungskonzepts für den Abschnitt vom Bahnhof bis zur Ortsausfahrt beim Greuterhof vorliegen. Das «Grüne Haus» an der Kreuzung Gachnanger-/Hauptstrasse ist ebenfalls Thema. Die Gemeinde wird dieses Haus
von der Besitzerin erwerben. Mit einem Rückbau bekommen wir mehr Platz für eine sichere Gestaltung der Kreuzung.
In Islikon ist ein Wärmeverbund ge­plant. Mehrere Liegenschaften zwischen Landi/Volg, Schulhaus und Hauptstrasse werden sich beteiligen. Der geplanten Genossenschaft schliesst sich auch die Schulgemeinde an. Die Heizung soll mit Holzschnitzeln aus den Wäldern der Bürgergemeinde betrieben werden. Geplant – ganz im Sinne der Energiestadt Gachnang – ist zudem eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach der neu entstehenden Turnhalle in Islikon.
Bis 2019/2020 soll das Glasfasernetz auf dem ganzen Gemeindegebiet verlegt sein.

Wie entwickelt sich Gachnang weiter?
Alles da – alles nah: Die Politische Gemeinde Gachnang profitiert von einer vielfältigen Infrastruktur. Gachnang möchte eine ländliche Gemeinde bleiben und dennoch in wichtige Projekte investieren. Bereits bei meinem Amtsantritt im 1998 habe ich von einer massvollen Entwicklung der Politischen Gemeinde Gachnang gesprochen. Verschiedene Bauprojekte konnten seither im Rahmen des Zonenplanes realisiert werden. Darauf bin ich stolz. Gachnang blickt auf eine rasante Entwicklung zurück, denn die Gemeinde zählt bereits 4300 Einwohner. Die Entwicklung entspricht aber der ursprünglichen
Planung.

Welches ist der aktuelle Stand für den SBB-Billett-Schalter in Islikon?
Im September 2016 liessen die SBB verlauten, dass sie die Zusammenarbeit mit allen Drittverkaufsstellen für Billette einstellen wollen. Betroffen wären verschiedene Standorte, eine davon die Betreiberin des Reisebüros am Bahnhof Islikon, Vreni Züger. Im vergangenen März wurden in Bundesbern 32 000 Unterschriften gegen die Schliessungen eingereicht. Stände- und Nationalrat einigten sich nun auf eine Aufschiebung bis 2020. Erleichtert haben wir diesen Entscheid zur Kenntnis genommen, haben wir uns doch auch nach unseren Möglichkeiten für den Aufschub eingesetzt. Das Reisebüro hat somit Zeit, seine Angebote auszubauen. Dann soll mit den Drittverkaufsstellen der SBB definitiv Schluss sein.

Welche Wünsche wollen erfüllt werden?
Ein wichtiges Ziel bildet eine optimale Nachfolgelösung im Gemeinderat. Auf das Ende der Amtsdauer im 2019 trete ich nach 21 Jahren als Gemeindepräsident zurück. Ebenfalls werden zwei Gemeinderäte per 2019 zurücktreten. Eine Findungskommission für das Präsidium hat bereits ihre Arbeit aufgenommen. Der erste Durchgang der Gesamterneuerungswahlen soll am 23. September 2018 stattfinden, ein allfälliger zweiter Wahlgang am 25. November. Damit bleibt genügend Zeit für eine geordnete Übergabe. Ich wünsche mir Gesundheit und Zufriedenheit für alle Einwohnerinnen und Einwohner.

Herzlichen Dank für das Interview und viel Erfolg.
Manuela Olgiati