Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 24.01.2018

Wasser marsch in der Kartause

2018 sprudelt es in der Kartause Ittin­gen: Gemeinsam boten die Stiftung Kartause Ittingen, das Kunstmuseum Thurgau und Ittinger Museum sowie tecum einen Ausblick, was die Besucherinnen und Besucher 2018 erwartet. Dabei steht das Jahresprogramm ganz im Zeichen des Wassers.

 

 

Gute Ausgangslage für 2018
Heinz Scheidegger, Geschäftsleiter der Stiftung Kartause Ittingen, blickt zunächst auf ein erfolgreiches Jahr zurück: Das intensive Engagement im Jahr 2017 wurde mit einem der besten Abschlüsse belohnt. Daran möchten die Einrichtungen der Kartause im neuen Jahr anknüpfen. Auch 2018 bieten die Institutionen der Kartause wieder ein reiches Angebot an Veranstaltungen, die unter einem gemeinsamen Leitmotiv stehen: Dieses Jahr ist dem Thema Wasser gewidmet.

Die Kraft des Wassers
Wasser ist in der Kartause allgegenwärtig: Seit Jahrhunderten liefert eine ergiebige Quelle Wasser, das heute zur Tränkung der Tiere wie auch zur natürlichen Kühlung der Räume oder in der Fischzucht genutzt wird. Wasser war bereits für die Mönche ein Lebenselixier. Das Ittinger Museum macht sich 2018 auf die Spur des Wassers im klösterlichen Leben. In verschiedenen Führungen und einer Ausstellung erfährt man mehr über die vielseitige Bedeutung des Wassers im Alltag der Mönche. Das tecum Zentrum für Spiritualität, Bildung und Gemeindebau nähert sich dem Wasser im spirituellen Sinn, zum Beispiel in einem Morgengebet an der Thur.
Daneben macht ein vielseitiges Programm den Aufenthalt in der Kartause zum Gesamterlebnis: Die Workshop-Themen reichen von Wildbienenhotels über Klosterheilkunde bis zu gewaltfreier Kommunikation oder altem Handwerk. Und natürlich locken 2018 wieder die traditionellen Pfingst- und Sonntagskonzerte mit einem hochkarätigen musikalischen Programm.

Alles fliesst
Gleich in der ersten Ausstellung des Jahres befasst sich auch das Kunstmuseum Thurgau mit dem Wasser. Unter dem Titel «Konstellation 9. Alles fliesst.» hat das Team um Direktor Markus Landert Werke der Sammlung ausgewählt, die sich mit dem Phänomen des Wassers auseinandersetzen. Die Darstellung des Wassers stellt eine besondere Herausforderung dar: Wie kann ein flüchtiges Element ins Bild gebannt werden? Die Antworten auf diese Frage sind vielfältig und reichen von philosophischen Tropfeninstallationen über spielerische Watte-Wolken bis zu Bildern vom Wasser als Naturgewalt aus dem 19. Jahrhundert. Die gezeigten Arbeiten stammen unter anderen von Joseph Kosuth, Roman Signer, Muda Mathis, Simone Kappeler, Willi Oertig oder Johann Heinrich Wüest und Alexandre Calame.

Zeitgleich mit dieser Ausstellung öffnete am letzten Freitag auch die Schau «Neue Kollektion – Die Sammlung wächst». Sie gibt einen Überblick über die Ankäufe der letzten drei Jahre und stellt damit auch zur Diskussion, was denn heute gute Kunst sei.

Miriam Waldvogel