Frauenfelder Woche

Führung: Delikatessen anno dazumal

Schaudepot St. Katharinental

Streifzug durch die Küche der St. Katharinentaler Nonnen
Fischotter-Keulen, Kartäuser-Suppe, Süssgebäck mit geheimen Botschaften und Wein – der Speiseplan der Dominikannerinnen im St. Katharinental enthielt auch aparte Kost. An der öffentlichen Führung vom Samstag, 10. Oktober 2020 im schweizweit einzigartigen Schaudepot St. Katharinental beleuchtet Historikerin Carmen Aliesch die Besonderheiten der Klosterküche am Originalschauplatz.

Vier Tonnen schwer und acht Meter lang ist das hölzerne Ungetüm – und es steht an derselben Stelle, wo bereits zur Klosterzeit ein ähnliches Modell stand: die Baumtrotte zum Pressen von Wein. Das Geschäft mit dem Wein war für das Kloster eminent wichtig. Davon zeugen verschiedene Originalgegenstände aus der Sammlung des Historischen Museums Thurgau. An der Führung illustriert Carmen Aliesch beispielsweise die Funktion des im Weinberg unentbehrlichen Kerbholzes. Sie erläutert die klösterliche Weinlese sowie teilweise auch unlautere Methoden, um den Wein eine rote Farbe zu verleihen.

Delikatessen anno dazumal
Vom Weinkeller in die Küche. Im originalen Vorratsschrank aus dem Kloster St. Katharinental befinden sich Küchenutensilien, mit denen noch heute die typischen Gerichte der Zeit nachgekocht werden könnten. So war das Fleisch des Fischotters eine beliebte Speise in der Fastenzeit. Im nahen Rhein wurden die Tiere mit archaischen Methoden gefangen. Besonders keck muten die Gebäck-Model aus dem 18. und 19. Jahrhundert an. Ihre Motive sind weitreichend: von religiösen Darstellungen über Abbildungen von Tieren hin zu Liebesbekundungen. Viele enthalten eine subtile Botschaft. Ist diese auch heute noch eindeutig zweideutig?

Die öffentliche Führung findet anlässlich der Klosterlebnistage 2020 statt, startet um 14 Uhr im Schaudepot St. Katharinental und ist kostenlos.

Von 11 bis 16 Uhr können Besucherinnen und Besucher das Schaudepot St. Katharinental und seine über 10\'000 Originalgegenstände auf eigene Faust erkunden. Carmen Aliesch steht für Erklärungen Rede und Antwort und weiss auch die eine oder andere Anekdote einzuflechten.

Die Platzzahl ist beschränkt, eine Anmeldung für die Führung ist aufgrund der Schutzmassnahmen zur Eindämmung von Covid-19 erforderlich: historisches-museum.tg.ch

 

 

Daten und Zeiten

10.10.2020 14:00 Uhr