Frauenfelder Woche

Frauenfeld

Schloss Führung: Machtpoker

Schloss

Von 1460 bis 1798 ist der Thurgau eidgenössisches Untertanengebiet. So vereinfacht liest sich dies in den Geschichtsbüchern – eine Täuschung, denn um Einfluss und Herrschaft wird hier hoch gepokert. Welche Akteure in diesem Machtspiel mitmischen, erhellt eine Führung im Historischen Museum Thurgau.
In der Frühneuzeit gleicht die Herrschaftsverteilung im Thurgau einem Flickenteppich. Eine Vielzahl potenter Akteure machen ihren Einfluss geltend, mit mehr oder weniger Erfolg. Woher diese verschiedenen Machtansprüche rühren, mit welchen Symbolen sich die Mächtigen schmücken und wer letzten Endes wirklich das Sagen hat, beleuchtet Kunsthistorikerin Iris Hutter an der Führung im Schloss Frauenfeld vom Mittwoch, 10. Juli 2019.

Die Landvögte kommen
Die Grundlage für die komplexe Machtsituation im Thurgau des Ancien Régimes wird bereits im Mittelalter gelegt. Adelsfamilien besitzen das Land oder verwalten es für die zahlreichen Klöster. Die Ordnungsform des Lehnswesens garantiert den Einflussreichen Macht und Besitz. Nach der Eroberung des Thurgaus durch die Eidgenossen werden diese mittelalterlichen Besitz- und Herrschaftsverhältnisse nicht etwa einfach beseitigt, sondern von einer neuen Schicht überlagert. Die Landvögte kommen ins Land und verwalten das Gebiet im Auftrag der Eidgenossen. Sie verfügen über die Rechte des alten Landgerichts, nicht aber über Besitztitel und Gerichtsrechte der weiterhin bestehenden Adelsherrschaften. Das heisst konkret: Die Herrschaft ist auf verschiedene Köpfe verteilt, wer auf dem Papier mächtig ist, muss dies in der Realität nicht unbedingt sein.

 

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Daten und Zeiten

10.07.2019 18:00 Uhr