Frauenfelder Woche

Frauenfeld

125 Jahre Kolping Frauenfeld

Stadtkirche

Kolping Frauenfeld feiert am 22. September 125 Jahre Kolping
Die Kolpingfamilie Frauenfeld hat allen Grund sich zu freuen: Sie wird 125 Jahre alt.

Der Festgottesdienst findet um 10:30 Uhr in der Stadtkirche mit anschliessendem Apéro und Mittagessen für Pfarreiangehörige statt. Noch auf eine längere Geschichte zurückblicken kann Kolping Schaffhausen, nämlich auf 150 Jahre. Die Feier findet am 8. September statt. Kolping Schaffhausen gehörte zu einem der ersten Schweizer Gesellenvereine. Die Freude über Vergangenes mischt sich bei beiden mit der Sorge darüber, wie es weitergehen wird.

Als Peter Mosberger 1954 zu Beginn seines Berufslebens nach Frauenfeld kam, suchte er den Kontakt zu Gleichaltrigen. Durch einen Kollegen fand der den Weg zum örtlichen Gesellenverein, dem er bis heute treu blieb. "Er war für mich wie ein Familienersatz", erzählt der heute 79-jährige. Wie Peter Mosberger fanden viele junge Männer eine Heimat, in den von Adolph Kolping oder in seinem Geist gegründeten Vereinen, die ursprünglich für junge Gesellen gedacht waren, welche ihre Heimat verlassen hatten. Nach dem zweiten Weltkrieg kam der Wunsch auf, ältere oder verheiratete Mitglieder im Verein zu halten. Dazu rief man in Frauenfeld und an anderen Orten dei Abteilung "Alt-Kolping" ins Leben. "Irgendwann unterschied man nicht mehr zwischen den Jüngeren und Älteren", berichtet Mosberger, man war einfach Kolpingmitglied." Eine entscheidende Entwicklung vollzog sich mit der Öffnung des Vereins für Frauen. Nachdem 1971 bei der gesamtschweizerischen Zentralkonferenz die Statuten entsprechend geändert wurden, konnten 1975 in Frauenfeld die ersten Frauen aufgenommen werden. Aus dem Gesellenverein wurde eine Kolpingfamilie.
Die Gesellenvereine hatten ursprünglich zum Ziel, junge Männer religiös zu prägen und sie damit zu befähigen, eine gesunde und christliche Familie zu gründen, ihren Mann zu stellen als Christ, im Beruf und im öffentlichen Leben, wie es in der Frauenfelder Festschrift aus dem Jahr 1963 heisst. Die Mitglieder trafen sich regelmässig zu Vorträgen und Gottesdiensten. Aber auch die gemeinsame Freizeitgestaltung war wichtig. Im Kolping Frauenfeld entstanden so ein eigener Gesangsverein, ein Kegelclub und ein Kochclub, dem auch Peter Mosberger angehörte. 34 Jahre lang trafen sich zwölf Männer, um miteinander ihre Kochkünste zu erproben. "Wir kochten auch bei verschiedenen Anlässen der Pfarrei", fügt Peter Mosberger hinzu. Wenn er von vergangenen Erlebnissen erzählt, leuchten seine Augen: "Wir hatten immer ein wunderschönes, kameradschaftliches Verhältnis." Aufgrund des fortgeschrittenen Alters der Teilnehmer lösten sie ihren Kochclub auf. Vor zwei Monaten fand die Abschlussreise statt. Doch beim grossen Jubiläum am 22. September werden sie die Festgäste nochmals mit einem Mittagessen verwöhnen.

Die Sorge um die Zukunft bleibt, auch wenn beide Kolpingfamilien dankbar und stolz auf ihre Vergangenheit zurückblicken. "Uns fehlen neue Mitglieder", bedauert Peter Mosberger. Man habe vor etwa 30 Jahren den Versuch unternommen, einen "Jung-Kolping" zu gründen. Der habe sich aber nach einigen Jahren wieder aufgelöst. Dabei könnten die Ideen Adolph Kolpings auch heute noch Menschen inspirieren, gerade angesichts der aktuellen sozialen Herausforderungen. Trotz dieser Wolken freuen sich die beiden Kolpingfamilien Frauenfeld und Schaffhausen auf ihre besonderen Jubiläen, die sie zusammen mit ihren jeweiligen Pfarrgemeinden udn vielen Weggefährten aus früheren Zeiten feiern werden.

 

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Daten und Zeiten

22.09.2018 10:30 Uhr