Frauenfelder Woche

Frauenfeld

MXGP of Switzerland

Parcours «Schweizer Zucker»

Am kommenden Weekend treffen sich die weltbesten Motocross-Piloten der Welt in Frauenfeld-Gachnang zum MXGP of Switzerland

MXGP-FAHRPLAN 2018

Samstag, 18. August

11.30 Uhr MX2, freies Training
12.00 Uhr MXGP, freies Training
14.00 Uhr MX2, Zeittraining
14.40 Uhr MXGP, Zeittraining
15.25 Uhr EMX125, 1. Lauf
16.25 Uhr MX2, Qualifikation
17.10 Uhr MXGP, Qualifikation
17.55 Uhr EMX250, 1. Lauf

Sonntag, 19. August
09.45 Uhr EMX125, 2. Lauf
10.25 Uhr MX2, Warm-up
10.45 Uhr MXGP, Warm-up
11.30 Uhr EMX250, 2. Lauf
13.15 Uhr MX2, 1. Lauf
14.15 Uhr MXGP, 1. Lauf
15.20 Uhr Airshow «Patrouille Suisse»
16.10 Uhr MX2, 2. Lauf
17.10 Uhr MXGP, 2. Lauf




Gleich vier Piloten, die ihre Motocross-Lizenz beim MRSV Frauenfeld gelöst haben, starten am kommenden Weekend beim MXGP of Switzerland in der Königsklasse. Jeremy Seewer strebt auf dem Parcours «Schweizer Zucker» seinen ersten Podestplatz der
Karriere in der höchsten Kategorie an, für die Wildcard-Fahrer Andy Baumgartner, Yves Furlato und Cyrill Scheiwiller ist ein Rang in den «Top 20» das anvisierte Ziel, was dem Gewinn von WM-Punkten entspräche.
Es ist für dieses Quartett die einzigartige Chance, vor eigenem Publikum ins Rampenlicht zu treten.

Jeremy Seewer, der als WM-Gesamtachter nach Frauenfeld kommt, erinnert sich gerne an die beiden letzten Jahre. Er verpasste den Tagessieg in der MX2-Klasse jeweils ganz knapp, erinnert sich aber an die Hühnerhaut-Stimmung. «Es gibt nichts Bessers, als vor den eigenen Fans zu fahren», sagt er. «Der spürbare Lärm von den Tribünen gibt dir grad nochmals einen Extra-Schub.»
Auf die Saison 2018 hin hat Seewer einige Veränderungen bewältigen müssen. Er ist (altershalber) in die höchste MXGP-Kategorie aufgestiegen, er hat von Suzuki zu Yamaha gewechselt und somit in einem ganz neuen Team Unterschlupf gefunden. Seewer hat seinen sportlichen Lebensmittelpunkt in Belgien, das Wilvo-Yamaha-Team hat ihn bestens aufgenommen. Was ist der Unterschied, wenn er am Startbalken steht?

Mehr Leistungsdichte in der Königsklasse
Den grossen Unterschied zwischen MX2 und MXGP sieht Seewer nicht im Speed oder im Motorrad, sondern bei der größeren Konkurrenz. «Im letzten Jahr hatte ich zwei bis drei Gegner, die auf gleichem Niveau um den Sieg fuhren, doch jetzt sind es ungefähr fünfzehn Piloten, die mir im Weg stehen», vergleicht der 23jährige Bülacher.
Nach 15 Rennen – was insgesamt 30 WM-Läufen entspricht – hat Seewer drei 5. Plätze vorzuweisen, er fährt regelmässig in die «Top 10». Nur zweimal musste er sich einen Nuller notieren lassen – für einen Klassen-Neuling eine tolle Ausbeute. «Wenn an einem Tag alles zusammenpasst, dann liegt sogar ein Podestplatz drin», sagt er lachend und meint beiläufig, dass er das natürlich gerne beim Heimrennen erleben würde.
Ein Pilot dominiert die bisherige Saison fast nach Belieben – der Holländer Jeffrey Herlings. Er reist als deutlicher WM-Leader an, nachdem er bereits 23 Rennen für sich entscheiden konnte. Einen MXGP musster er auslassen, bei den restlichen Läufen verfehlte er ein einziges Mal das Podest. «Wenn wir sein Rezept wüssten», so Seewer, «dann würden wir es kopieren.»



Dank Wildcards am Start

Drei weitere MRSV-Piloten kommen dank Wildcards zu Auftritten im internationalen Rampenlicht. Andy Baumgartner fährt seit einigen Jahren regelmässig an der Spitze der Schweizer Meisterschaft, und er hat eine besondere Qualität. «Ich bin ein guter Starter», weiss der Romanshorner. «2017 war ich überrascht, wie gut ich wegkam, also habe ich nach der ersten Kurve gleich meine Zielsetzung revidiert und Rang 20 angepeilt.» Dieses Unterfangen gelang ihm dann auch mit Bravour. Der erste WM-Punkt war ergattert. Der Amliker Yves Furlato blickt auf eine ziemlich missratene Saison zurück, kommt aber dennoch zuversichtlich an den Start. Vor einem knappen Monat gelang ihm beim SM-Lauf in Broc der Befreiungsschlag. «Ich bin froh, dass ich spät in der Saison doch noch einen Sieg einfahren konnte», erzählt Furlato freimütig. «Wenn du nicht weisst, woran es liegt, dann kommst du einfach ins Grübeln – und das macht dich nicht schneller.» War Furlato in den beiden Vorjahren einer von Baumgartners härtesten Konkurrenten um den SM-Titel, so schlüpfte 2018 der gebürtige Toggenburger Cyrill Scheiwiller in diese Rolle. Auch er startete verhalten in die Saison, doch dann drehte er unerwartet stark auf. In Braunau feierte er einen Lauf- und den Tagessieg, nun liegt er knapp hinter Baumgartner auf dem dritten SM-Zwischenrang. «Ich lernte den WM-Parcours vor zwei Jahren im Rahmen eines EMX-Rennens kennen», erzählt er. Weil die vier Ostschweizer Piloten Ende Juli am Press Day gemeinsam auf der Gach-nanger Piste unterwegs waren, kamen auch bei Schweiwiller diese Erinnerungen wieder hoch.
Vier MRSV-Piloten wollen also das einzigartige Rampenlicht bestmöglich nutzen. Seewer versucht, erstmals das Podest zu erklimmen. Und die drei Wildcard-Fahrer möchten zumindest einen WM-Punkt ergattern. Das ist nicht einfach, aber realistisch.


MXGP-Facts

Event. Der MXGP of Switzerland ist der 16. von 20 WM-Destinationen und findet auf dem Parcours «Schweizer Zucker» in Frauenfeld-Gachnang statt. An allen Austragungsorten werden je zwei WM-Läufe gefahren, in denen WM-Punkte bis zu Rang 20 zu holen sind.

MXGP-Kategorie. Das ist die Königklasse der Motocross-Piloten, hier fahren die Besten der Welt. Einziger Schweizer, der regelmässig am Start steht, ist Jeremy Seewer. Der beim MRSV Frauenfeld lizenzierte Motocross-Profi belegt derzeit den 8. Rang in der WM-Wertung.

MX2-Kategorie. Hier sind nur Fahrer unter 23 Jahren startberechtigt. Die Maschinen sind zudem mit Zweitakt-Motoren ausgerüstet und haben somit etwas weniger Leistung.

Wildcards. Der nationale Motorradsportverband FMS kann in jeder Kategorie Wildcards verteilen. In der MXGP-Klasse profitieren zum Beispiel die drei MRSV-Piloten Andy Baumgartner (Romanshorn), Yves Furlato (Amlikon) und Cyrill Scheiwiller (Wattwil) von diesem «Eintrittsticket» ins Rampenlicht.

EMX125 und EMX250. In Frauenfeld finden auch
EM-Läufe in der Viertel- und Achtelliterklasse statt. Hier kämpfen vor allem hoffnungsvolle Nachwuchspiloten um den Sieg und können sich für höhere Aufgaben empfehlen.

Motorsägen. Die Motocross-Fans sind für ihre tolle Stimmung bekannt, wie die WM-Rennen 2016 und 2017 gezeigt haben. Die umgebauten Motorsägen, ein beliebtes Lärm-Utensil der Hardcore-Fans, macht nicht allen gleich viel Freude. Sie sind ohne Kettenblatt völlig gefahrlos, aber eben – sie sind laut. Aus diesem Grund sind diese Motorsägen auf den Campingplätzen verboten, um auf die Nachbarschaft gebührend Rücksicht zu nehmen.

Patrouille Suisse. Erneut beehrt die Schweizer Flugwaffe den MXGP of Switzerland mit einer Flugshow. Die beliebte Patrouille Suisse zeigt ihr Können am Sonntag ab 15.20 Uhr über dem WM-Gelände. Direkt davor springen Fallschirmaufklärer über dem Parcours ab. Am Freitag ab 14.30 Uhr trainiert die Patrouille Suisse zudem im Grossraum Frauenfeld.

SRFzwei live. Wer den MXGP nicht vor Ort erleben kann, der kann am Sonntag alle vier WM-Läufe auf verschiedenen Kanälen im Schweizer Fernsehen verfolgen; auf SRFzwei, srf.ch / sport sowie der SRF Sport App sind alle vier Rennen live zu sehen. Claude Jaggi und Dani Müller kommentieren das Motorsport-Spektakel.

Wir freuen uns auf Sie!




 

Weitere Informationen

Website

 

 

Daten und Zeiten

18.08.2018 11:30 Uhr
19.08.2018 9:45 Uhr