Frauenfeld · 25.06.2025
Bravo für mitreissende Klänge
Gospel Open Air in Pfyn
Es ist heiss, die Atmosphäre familiär. Alle warten gespannt auf den Auftakt des Gospel Open Airs in Pfyn. Gastgeber ist der ökumenische Gospelchor Pfyn-Felben, der an diesem Abend nicht nur musikalisch, sondern auch organisatorisch glänzt.

Um 18.45 Uhr ertönt der Aufruf: «Wir suchen noch einen Gospelchor, ein Saxophon, Kontrabass und Drums!» durch das Mikrofon. Rasch werden weitere Stühle, Bänke und Sonnenschirme aufgestellt, jeder versucht noch schnell ein schattiges Plätzchen am Tisch zu ergattern. Es sind mehr «Lüüt als erwartet», zur Freude der Präsidentin Bea Zuberbühler.
Statt einleitender Worte erklingen die ersten Saxofon-Töne. Der Chor nimmt Aufstellung und stimmt ein «Akekho ofana no Jesu». Der lebendige, dynamische Klang reisst das Publikum sofort mit. Bravorufe hört man aus der Menge. Vor dem nächsten Lied begrüsst der scheidende Chorleiter Michael Berweger das Publikum mit: «Was für ein Wahnsinnstag. Und so viele Lüüt!» Es ist sein letzter Auftritt - nach sieben Jahren gibt er sein Amt ab. Das Gospel Open Air sei der Wunsch von Michael gewesen, ergänzt die Präsidentin. Seine Freude sieht man ihm an. Er lacht, bewegt sich im Takt und springt zum Schluss einer Performance noch in die Höhe.
Die neue Chorleiterin Brigitte Witzig übernimmt direkt auf der Bühne, und liefert mit zwei modernen Gospel-Performances einen starken Einstand. Michael beschreibt ihren Song als «stolz und rotzig». Die Übergabe geschieht musikalisch und direkt: ein emotionaler Moment.
Das Publikum wird durch das abwechslungsreiche Programm geführt: Von Liedern des Schweizer Musikers Kunz über Mitsing-Kanons bis hin zum Liebessong «Hallo Julia», der in Ostschweizer Dialekt dargeboten wird. Insgesamt sind an dem Abend drei Gospelchöre zu hören. Der Erfolg ist nicht zu übersehen. Ob es wieder ein Gospel Open Air gibt? Das ist noch offen. «En grosse Lupf» sei es gewesen, meint Bea Zuberbühler, aber einer, der sich gelohnt hat.
Maria Naschke-Baasner