Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 09.04.2025

Neubau Primarschule und MZH, Müllheim

Mit vereinten Kräften eine Zeitkapsel eingemauert

Am Freitag feierte die Primar­schule Müllheim das Aufrichtefest. ­Zwischen den beiden Neubauten Schulhaus und Mehrzweckhalle versammelten sich die Schulkinder, Lehrpersonen und Gäste. Die Kinder sangen Lieder, verschiedene Redner traten aufs Podest. 

 

 

287 Kinder besuchen den Unterricht in Müllheim an Kindergarten und Primarschule. Läuft alles rund, soll der Neubau Anfang 2026 bezugsbereit sein. In einem Jahr, am 25. April 2026, wird die Eröffnung mit einem Tag der offenen Tür gefeiert.
Schulpräsident Oliver Schmid sprach von einem Meilenstein, der erreicht ist. Auch Baukommissionspräsident Pius Nauer nickt zufrieden. «Der Zeitplan stimmt.» Nauer brauchte starke Nerven. Die Baukommissionsmitglieder loben seinen Durchhaltewillen. Die Planung für diese Neubauten hat bereits 2014 begonnen. Mehrere Entscheide waren für die Umsetzung notwendig. 


Es braucht den Einsatz vieler Leute
Architekt Yann Gramegna vom Architekturbüro Nyx in Zürich sagte: «Ein Neubau bis zur Fertigstellung ist mit der Geburt eines Kindes vergleichbar.» Der Architekt wäre die Schwangerschaftsberatung. Die Arbeiter am Bau die Hebammen. Die Nutzer «Gotte und Götti», die das «Neugeborene» vom ersten Lebensmonat an begleiten. Es brauche den Einsatz vieler Leute. Erlebbar werde dies durch die Gemeinschaft, welche ein gemeinsames Werk erschaffe. Gemeindepräsident Urs Forster verknüpfte den anschliessenden feierlichen Akt mit einem Ausblick in die Zukunft - auf Wissen und Entfaltung.



Symbol für Zeitzeugen
Mit vereinten Kräften und unter Applaus von Kindern und Gästen wurde symbolisch eine Zeitkapsel im Rohbau der Galerie in der Mehrzweckhalle eingemauert. Die Müllheimer Bildhauerin Melanie Geiger hat den Sandstein bearbeitet und mit einem Schriftzug und Logo versehen. In der Zeitkapsel befinden sich Dokumente, Zeichnungen und ein USB-Stick. Mehr davon erfahren heisst in Nauers humorvollen Worten: «Sie müssen einfach in rund hundert Jahren wieder hierherkommen.» 


Rohbau besichtigt
Nach einem Essen vom Grill nahmen einige Besucher am Rundgang teil. Das bestehende Primarschulhaus wird mit zwei neuen Gebäuden ergänzt, die durch die Strasse miteinander verbunden und erschlossen sind.
Das neue Schulhaus reiht sich an den bestehenden Schulhof und ordnet die Nutzungen der Schulräume mit dem bestehenden Schulhaus. Im Sinne eines dritten Bausteins ordnet sich die Mehrzweckhalle in diese Komposition ein und nimmt als einzelner Baukörper Raum ein auf der zweiten Parzelle.
Die Haupthalle ist flankiert von zwei Annexbauten und ordnet das Foyer, die Mehrzweckhalle und die grosse Bühne in einer Enfilade unten dem gleichen Dach an. Die Gesamtkosten an den Schulliegenschaften sind bei rund 30 Millionen Franken. Manuela Olgiati