Frauenfeld · 05.03.2025
Mehr Kunst fürs Klassenzimmer
Rund 60 Lehrerinnen und Lehrer haben sich am 26. Februar zum kklick-Netzwerktreffen mit Kunstschaffenden in der Bildschule Frauenfeld getroffen, um mehr kreatives Gestalten in die Schulhäuser zu bringen.

Glücksgefühle und sinnlicher Genuss sind zwei der Ziele, die Menschen mit künstlerischen Schaffen verfolgen. Mit diesen Worten richtete sich Martin Beck von der Pädagogischen Hochschule Thurgau an die rund 60 Lehrpersonen am Netzwerktreffen «kklick Kulturvermittlung Ostschweiz» in Frauenfeld. Die Teilnehmenden kamen aus den Kantonen St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Thurgau. Sie agieren an ihren Schulen als Kulturverantwortliche. Ihre Aufgabe: Interessante regionale Kulturangebote in die Schule bringen und Kunstschaffende, Lehrpersonal sowie Schülerschaft miteinander zu vernetzen.
Der ideale Ort für diesen Anlass bot die Bildschule Frauenfeld: In den inspirierenden Räumen des gemeinnützigen Vereins konnten die Lehrpersonen verschiedene Kulturangebote kennenlernen. Die Frauenfelder Illustratorin Rina Jost las aus ihrem Comicband «Weg» vor und bot dabei einen Einblick in die gleichnamige multimediale Lesung. Die Geschichte thematisiert das sensible Thema der Depression und richtet sich auch an Jugendliche. Kurator Reto Müller stellte den Kunstraum Kreuzlingen vor, wo die Schülerinnen und Schüler Kunstwerke und deren Kunstschaffenden kennenlernen können.
Die Frauenfelder Künstlerin Judith Peters rief die Anwesenden selbst zum Gestalten auf und händigte ihnen farbiges Klebband aus, um gemeinsam an einer Stellwand ein sogenanntes Tape-Art-Bild zu schaffen. Spontan und ohne Absprache entstand in kurzer Zeit ein überraschend einheitliches Werk (siehe Foto).
Peters unterrichtet an der Bildschule Frauenfeld, die seit 8 Jahren gestalterische Kurse für Kinder und Jugendliche anbietet. Im aktuellen Semester können sie am Mittwochnachmittag oder Samstagmorgen unter anderem Tiere modellieren, Turntaschen bedrucken, Comics zeichnen oder sich auf einen gestalterischen Vorkurs an einer Kunsthochschule vorbereiten. Auch für Erwachsene bietet die Schule Unterricht an.
kklick vernetzt seit über zehn Jahre als erste interkantonale Plattform für Kulturvermittlung die Schulen und Kunstschaffenden der Ostschweiz und konnte in dieser Zeit bereits viele Brücken schlagen. So verfügt mittlerweile eine Mehrheit der Schulen über eine eigene Kulturverantwortliche oder einen eigenen Kulturverantwortlichen, wie Philipp Kuhn erklärte, der Leiter des Kulturamts Thurgau. Der Präsident der Frauenfelder Schulen, Andreas Wirth, betonte die Bedeutung des künstlerischen Schaffens für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Die Auseinandersetzung mit Kultur sei eine wichtige Voraussetzung, um im Leben «menschlich gut unterwegs» zu sein.
(zvg)