Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 08.01.2025

12 Stunden Bikefahrt durch die Wüste Namibias

Der Müllheimer Biker Kurt Schneider hat ein strapaziöses Rennen mitten durch die Wüste Namibias erfolgreich beendet.

 

 

Nach einem fünfzehneinhalbstündigen Flug und einer Zwischenlandung in Adis Abeba landete der Airbus A 350 bei 35 Grad und mit Kurt Schneider an Bord in Windhoek, der Hauptstadt Namibias. Der 62-jährige pensionierte Grenzwächter aus Müllheim hatte sich entschlossen, zum dritten Mal am Dessert Dash teilzunehmen. «Nachdem ich vor zwei Jahren wegen enorm starkem Gegenwind und 2023 wegen einer Lebensmittelvergiftung aufgeben musste, wollte ich es erneut wissen», sagt er.



Training auf den Kupferpass


«Ich konnte die Start-Nervosität kaum verbergen. Für eine seriöse Akklimatisation flog ich – wie die zwanzig anderen Fahrer unseres Teams - wegen des hohen Temperaturunterschieds fünf Tage vor dem Start nach Windhoek auf 1700 Meter über Meer», berichtet Schneider. Er startete anderntags bei 40 Grad Celsius zu seiner ersten Trainingsfahrt auf den 2100 Meter hohen Kupferpass. Die Trainingsstrecke über 50 Kilometer konnte der Thurgauer Tags darauf um 20 Minuten verbessern.


Um Mitternacht erfolgte der Start mitten in der Wüste. Nicht nur die 220 Kilometer auf Sandpisten und im zehn Zentimeter tiefen Sand, sondern auch ein Höhenunterschied von 800 Metern warteten auf ihn. «Wir fuhren ohne Pause und die Verpflegung klappte rundum», schwärmt Schneider. 


Diese bestand vorwiegend aus Sportgetränken, Gel-Tuben und Gurkensaft «Muscle Relax» gegen den Krampf. Gemäss dem Ratschlag seiner Kollegen schützten ihn aufgeschnittene Socken als Überzüge vor dem Eindringen des Sands in die Schuhe. Nebel und Kälte verschonten den Biker auf den allerletzten 50 Kilometern nicht vor heftigen Muskelkrämpfen.


«Es war nur eine Frage der mentalen Einstellung, um durchzukommen», blickt er zurück. Er erreichte das Ziel in der am Atlantik gelegenen Wüstenstadt Swakopmund nach einer Fahrzeit von 11 Stunden, 59 Minuten und 14 Sekunden. Glücklich über das Erreichte berichtet er von der Hilfsbereitschaft der Fahrerinnen und Fahrer gegenüber ihren Konkurrenten. Beeindruckt ist er einmal mehr von der bezaubernden Naturlandschaft.  (le)