Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 21.12.2024

Heimrennen von Küng beginnt recht happig

Die Schweizer Rad-Strassen-Meisterschaft findet am 28. / 29. Juni 2025 mit Start und Ziel in Oberwangen statt. Organisiert vom 1976 gegründeten Veloclub Fischingen, dem auch der Frauenfelder Stefan Küng angehört.

 

 

Warum führt man das Strassen-Rennen mit über 400 Lizenzierten (auch Paracycling-Wettkämpfe sind diesmal dabei) und nicht das Zeitfahren durch? Club-Mitglied Stefan Küng ist doch ein absoluter Spezialist im Kampf gegen die Uhr? 


An der Medienorientierung bei der Raiffeisenbank Regio Sirnach meinte dazu OK-Präsident Martin Mäder: «Das Zeitfahren findet immer unter der Woche – diesmal in Steinmaur - vor dem Strassenrennen statt. Wir brauchen jetzt schon 200 freiwillige Helfer am 28. / 29. Juni. Uns wäre es schlicht nicht möglich, diese Personen auch unter der Woche zu rekrutieren. Eine solche Veranstaltung benötigt ein Jahr Vorlaufzeit, und dies, obwohl wir schon über 20 Raiffeisen GP organisiert haben». Übrigens: Auch der Fanclub von Stefan Küng hilft natürlich kräftig mit.


 



Titel schon in Märwil geholt


Am Samstag, 28. Juni, stehen zahlreiche Nachwuchs-Rennen und das der Damen-Elite auf dem Programm. Es führt über 105 Kilometer. Der Höhepunkt folgt am Sonntag, 29. Juni, mit der Herren Elite, welche zwölf Runden (eine misst 14,95 Kilometer) und insgesamt 179 Kilometer absolvieren. Mit Total 3024 Höhenmetern. Die meisten jeweils auf den ersten zweieinhalb Kilometern. Nicht gerade auf Vereins-Mitglied Stefan Küng zugeschnitten.


Der Frauenfelder hat den Meistertitel bereits 2020 in Märwil geholt und gibt sich sehr gelassen: «Es ist eine selektive Streckenführung. Eine gute Mischung, da ist einiges möglich». Dass es jeweils in der Anfangsphase der 12 Runden bald zügig ansteigt, macht dem 31-Jährigen keine Sorgen: «Da komme ich schon hoch und danach beginnen bald Gegensteigungen, wo man neuen Schwung holen kann. Das Grundtempo ist an einer Schweizer Meisterschaft klar tiefer, als in einem Weltcup-Rennen. Trotzdem werden die ersten zwei Runden schnell sein».


 



Schönenbergers Hoffnungen


Mit dem seit einigen Monaten in Eschlikon wohnhaften Stefan Bissegger gibt es noch einen zweiten Lokalmatadoren. Also noch einer, welcher den Heimvorteil nutzen möchte. Küng strahlt: «Werde im Vorfeld schon einmal mit Stefan sprechen, was wir eventuell für eine Connection gegen die Konkurrenz bilden können». Zu den grössten Favoriten gehören im Sommer wohl neben den zwei Thurgauern auch Marc Hirschi, Jan Christen, Silvan Dillier und Mauro Schmid. Gewisse Hoffnungen rechnet sich U23-Nachwuchsfahrer Daniel Schönenberger, ebenfalls Mitglied beim VC Fischingen, aus. Doch er merkt an: «Ich bin auf dem Weg zur Besserung, nachdem ich schon vor einiger Zeit in Italien von einem Auto bös angefahren worden bin. Es geht leider nur langsam vorwärts».


 



Viel Aufwand für Sicherheit


Auch dieser Vorfall zeigt, wie wichtig die Streckensicherung ist. Martin Mäder ist sich dessen bewusst: «Ein Organisations-Komitee muss in Sachen Sicherheit sämtliche Möglichkeiten ausschöpfen. Man kann nie zu viel machen. Aber ein Restrisiko bleibt immer». Da bekommt er Unterstützung von Stefan Küng: «Das grösste Risiko sind wir Radprofis selber. Jeder ist enorm ehrgeizig. Da kann eine kleine Portion Übermut schon zu einem Sturz oder sogar zu einem Unfall führen».


Da Budget für die zwei Renntage im Hinterthurgau mit Start und Ziel beim Schulhaus Oberwangen kann im Moment nicht genau beziffert werden. Aber für Mäder ist klar: «Es wird sich um die 40 bis 50 000 Franken handeln. Das ist es uns wert. Denn wir wollen nicht nur unseren Mitgliedern, sondern auch dem aufstrebenden Nachwuchs eine Chance bieten. Der Hinterthurgau ist eine Radsport-Hochburg und soll es bleiben». Das OK hofft natürlich, dass die bisher so treuen Sponsoren auch diesmal tatkräftig zum guten Gelingen beitragen.  Ruedi Stettler