Frauenfeld · 13.11.2024
Noch drei Siege fehlen bis zum ersten Titel
Im Fanionteam von Floorball Thurgau stehen viele Talente, die sich in der obersten Unihockey-Liga zeigen können. Zwei davon wohnen in Gachnang: Rovin Thalmann und Robin Hostettler.

Bei den NLA-Partien in der Paul-Reinhart-Halle in Weinfelden herrscht eigentlich immer eine sehr gute Stimmung. Natürlich auch darum, weil Floorball Thurgau auch den prominenten Gegnern immer alles abverlangt. Das Plus des Vereins sind die vielen Talente aus der eigenen Schmiede, der Unihockey-Sportschule in Erlen. Hier erhalten sie sicher zehn Stunden Training pro Woche.
Darum durfte der bei Floorball Thurgau für den Leistungssport Verantwortliche Beni Bötschi erfreut festhalten: «Nicht weniger als 30 Spieler von uns hatten Aufgebote für die verschiedenen Schweizer Nationalteams».
Hostettler will Stammspieler werden
Robin Hostettler begann seine Karriere bei den Red Lions Frauenfeld, hat aber seine Sporen ebenfalls in der Sportschule Erlen abverdient. «Der Gachnanger ist Stammspieler bei uns», hält Bötschi fest. Für den finnischen Headcoach Jukka Ruotsalainen steht das Team als Gesamtes im Vordergrund, weshalb der 21-Jährige ab und zu auf der Ersatzbank sitzt.
Trotzdem ist er zuversichtlich: «Ich trainiere viermal pro Woche, plus noch ein- oder zweimal Kraft. So versuche ich mich dem Trainer aufzudrängen. Mein Ziel ist klar, ich will unbedingt Stammspieler werden».
Fällt der Name des erst 17-jährigen Rovin Thalmann, kommt Bruno Bötschi ins Schwärmen: «Er ist bei unserer U21 Stammspieler und kommt vereinzelt im Fanionteam zum Zuge. Der Gachnanger ist U19-Nationalspieler und hat gute Chancen, im nächsten Mai an der WM in Zürich dabei zu sein».
Wie sieht der Lehrling im zweiten KV-Jahr seine Chancen bei Floorball Thurgau? «Ich finde es cool, dass ich in der zweithöchsten Klasse ab und zu kurze Einsätze bekomme. Es ist meine erste Saison. Ich bin zufrieden, die besten 15 sollen zum Zuge kommen. Aber es ist alles spannend, was ich erlebe».
Im Moment sind die Thurgauer in der Meisterschaft solid unterwegs. Darum hält Thalmann fest: «Nach dem Halbfinal-Einzug im Vorjahr sind wir nicht mehr der absolute Underdog. Aber wir müssen im Training viel investieren, damit wir im zweiten Meisterschafts-Teil wieder voll angreifen können».
Cup-Heimspiel gegen Langnau
Robin Hostettler arbeitet als Laborant am Spital in Münsterlingen und wird im Januar in die Sport-Rekrutenschule in Frauenfeld einrücken. Fest steht ebenfalls bereits, dass er nachher an der ETH in Zürich Biologie studieren will. Der junge Gachnanger weiss Prioritäten zu setzen, auch was den Sport betrifft: «Unser realistisches Ziel ist es auch in dieser Saison, wieder in die Playoff-Halbfinals vorzustossen. Wenn man in der höchsten Liga mitwirkt, muss man Titel anpeilen, egal ob in Meisterschaft oder Cup».
Apropos Cup: Darauf freut sich Hostettler besonders: «Wir treffen am Samstag, 16. November, im Viertelfinal daheim auf das Spitzenteam von Langnau. Man muss sich klar vor Augen halten, wir brauchen nur noch drei Siege, dann haben wir den ersten Titel geholt».
Ob das Wunschdenken, oder Realität ist, wird sich zeigen. Denn vor zehn Tagen im Emmental hat Floorball Thurgau (6.) auswärts gegen die Tigers aus Langnau (2.) in der Meisterschaft hauchdünn mit 8:9 verloren. Es war ein dramatischer Match mit aussergewöhnlichen Drittelsresultaten: 1:2, 6:1, 2:5. Es ist also durchaus eine Korrektur möglich.
Belag verlegen
Damit NLA-Partien in der Paul-Reinhart-Halle überhaupt ausgetragen werden dürfen, braucht es einen speziellen Boden. Vor einem Match sind 30 bis 35 Helfer nötig, um diesen Belag zu verlegen. Und nachher wieder zu entfernen. Für Präsident Patrick Marthaler ist dieses Prozedere ein wichtiger Erfolgsfaktor: «Dieser Boden kommt unserem schnellen und technischen Spiel sehr entgegen. Dazu beflügelt die Super-Stimmung in der Halle unsere Akteure richtiggehend».
Wohl auch wegen dieser Ambiance hat es Floorball Thurgau in der letzten Saison – erst die zweite in der NLA – sogar bis in die Playoff-Halbfinals geschafft. (rs)
Ruedi Stettler