Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 26.09.2024

Tage des Denkmals 2024

Wege, Strassen, Eisenbahnen, Brücken, Handels-, Pilger- und andere Routen: Das diesjährige Motto der Denkmaltage «vernetzt» weckt viele Assoziationen und erinnert daran, wie Netzwerke unser kulturelles Erbe prägen. Verbindungen beeinflussen die Baukultur und sind unterdessen selbst Denkmäler. Der Thurgau, ein Kanton, dessen Geschichte zutiefst von Verkehrswegen geprägt ist, lädt am Austragungswochenende vom 7. /8. September 2024 mit einem abwechslungsreichen Programm zum Erkunden, Erfahren – und Vernetzen – ein.

 

 

Das Programm im Thurgau, gemeinsam von den Ämtern für Denkmalpflege und Archäologie organisiert und in Zusammenarbeit mit anderen Partnern koordiniert, kann sich auch dieses Jahr mit 20 Veranstaltungen sehen lassen.


Für das Thema «vernetzt» eignet sich der Eisenbahnknotenpunkt Romanshorn mit seinem historischen Bahnhofsensemble, dem Hafen, Zoll und der bewegten «Übersee»-Vergangenheit geradezu als Modellbeispiel.


 


Auftakt und Hauptprogramm


Regierungsrat Dominik Diezi, der Romanshorner Stadtpräsident Roger Martin, der kantonale Denkmalpfleger Giovanni Menghini und Kantonsarchäologe Hansjörg Brem eröffnen die diesjährigen Tage des Denkmals am Samstag, 7. September 2024, um 11 Uhr im «Locorama». Vor der Eröffnung sind alle vom Verein «Locorama» zu einem Apéro eingeladen. Danach ist für Jung und Alt eine Entdeckungsreise durch das vielfältige Programm angesagt.


Unter dem Titel «Faszination Lokomotive» wird im «Locorama» die Dampflokomotive der Mittel-Thurgau-Bahn (MThB) (Baujahr 1912) vorgeführt, im Simulator kann als Lokführerin oder Lokführer Platz genommen werden. Es werden Bahnhofsrundfahrten – am Samstag mit dem Schienentraktor, am Sonntag mit Dampf – angeboten und es finden Führungen in einem historischen Stellwerk statt.


Podiumsdiskussion zu Verkehrs- und Industriegeschichte im «Locorama» Die Denkmaltage sollen dieses Jahr aber auch Neues anstossen. Industrie- und Verkehrsgeschichte erfreuen sich eines gestiegenen Interesses. Die frühe Erschliessung durch die Eisenbahn und die Industrialisierung haben den Thurgau stark geprägt, allerdings ist dieser Aspekt der Kantonsgeschichte bisher wenig erforscht und als Thema stiefmütterlich behandelt worden. Die Denkmalpflege möchte dies ändern und Partnerinnen sowie Partner untereinander vernetzen, um die alten Netzwerke auf Land und Wasser sowie ihre Auswirkungen auf die kantonale Industriegeschichte zu ergründen. Ein Anstoss dazu gibt eine Podiumsdiskussion am Samstagnachmittag.


Eine Velotour, Spaziergänge, Schulwege, Bauernstürme und vieles mehr. Bei einem Rundgang zum Thema Stadtentwicklung von Romanshorn oder auf einem historischen Spaziergang dem Hafen entlang sowie auf einer Entdeckungstour zum Weg- und Wassernetz durch den Romanshorner Wald kann in Romanshorn Neues und Unbekanntes entdeckt werden.


Mit dem Velo geht es über die Römerstrasse von Winterthur nach Pfyn. Das Schaudepot St. Katharinental, das die Einwanderung von Berner und süddeutschen Arbeitssuchenden in den Thurgau im späten 19. Jahrhundert thematisiert, das Schulmuseum in Amriswil und das Telefonmuseum Telephonica in Islikon sind weitere Stationen an den Denkmaltagen. Das kürzlich renovierte Pfarrhaus Salmsach und die Luxburg in Egnach zeigen ihre Baudenkmale. Die Fischerhäuser in Romanshorn stehen ebenfalls auf dem Programm. Diessenhofen und Ermatingen widmen sich der Sängerin Emilie Herzog, genannt «Thurgauer Nachtigall».


Das Angebot im Kanton Thurgau ist auf den Webseiten der Ämter für Denkmalpflege und Archäologie unter www.denkmalpflege.tg.ch und www.archaeologie.tg.ch ersichtlich, das Schweizer Gesamtangebot der Nationalen Informationsstelle zum Kulturerbe NIKE ist unter www.kulturerbe-entdecken.ch zu finden.


Zudem gibt es zum Ostschweizer Angebot eine Broschüre. Diese kann als PDF heruntergeladen und bei den veranstaltenden Ämtern bezogen werden. Alle Veranstaltungen sind kostenlos. Für einige Veranstaltungen ist eine Anmeldung erforderlich, weitere Informationen dazu sind online oder in der Broschüre zu finden.


Samstag und Sonntag, 7. und 8. September 2024 – ab 10.30 Uhr in Romanshorn (Apéro mit anschliessender Eröffnung) und andere Orte: 20 Veranstaltungen im Thurgau im Rahmen der Europäischen Tage des Denkmals unter dem Motto «vernetzt». (id)