Frauenfeld · 18.09.2024
Forstbetrieb Bürgergemeinde Frauenfeld: Tag der offenen Tür war ein Erfolg
Die Förster informierten im Heerenberg bei einem Waldrundgang über Waldfunktionen, Waldverjüngung, die Pflege und Biodiversität. Es ist eine Planung für die nächsten Jahrzehnte. Die Frauenfelder Bevölkerung profitiert.
Wald dient den Menschen für Freizeit und Erholung. Sie finden intakte Waldwege vor, Trinkwasserspeicher befinden sich im Heerenberg und Schollenholz, Bikewege stehen zur freien Nutzung, Waldspielplätze laden ein. Für Forstwarte gibt der Wald nebst der Holzproduktion mehr her. Sie müssen in die Zukunft planen. Biodiversität im Wald scheint wichtig. «Von Biodiversität profitiert die Frauenfelder Bevölkerung», sagt Mathias Rickenbach. Der Förster und Betriebsleiter des Forstbetriebes der Bürgergemeinde Frauenfeld führt am Samstagnachmittag rund 20 Teilnehmende über sichere Waldwege.
Ein langes Baumleben
Bereits am Morgen nahmen rund 40 Interessierte am 1,5 Kilometer langen Waldrundgang teil. «Unser Forstbetrieb hat im Rahmen des nationalen Tages der Bürgergemeinden die Bevölkerung eingeladen», sagt Bürgerpräsident Max Steiner. Man könnte fast meinen, die Zahl 50 sei magisch. Habitatbäume mit einem Durchmesser über 80 Zentimeter werden für 50 Jahre vertraglich geschützt und erhalten. Auf 12 Hektaren Altholzinseln wird für die kommenden 50 Jahre gänzlich auf die Nutzung verzichtet. Die Bürgergemeinde wertet und pflegt rund 500 Meter Waldrand ökologisch auf. 57 Hektaren Auenschutzwald von nationaler Bedeutung werden seit 2005 der Thur entlang natürlich und extensiv bewirtschaftet. Und geht es um den Eichenbestand, wird auf 3,7 Hektaren Eichen-Nutzungsverzichtfläche über 30 Jahre auf eine Nutzung von alten Eichen verzichtet.
Totholz bietet den Tieren Schutz
Der naturnahe Waldbau orientiert sich an den natürlichen Gesetzen im Wald und den Standorten. Pioniergehölze lassen die Förster natürlich absterben. Dickes Totholz wird für verschiedene Tierarten stehen- und liegengelassen. Die Waldverjüngung ist ein Teil der Forstarbeit. Einerseits soll die Artenvielfalt erhalten bleiben. Anderseits geht es um Bodenfruchtbarkeit und Förderung von klimatauglichen Baumarten wie Eichen, Linde, Kirschbaum, Spitzahorn, Nussbaum und Mehlbeere. Die Mitarbeiter im Forstbetrieb führten den Besuchenden noch eine maschinelle Holzernte vor. Die Kinder bestaunten die grossen Gerätschaften und Traktoren. Im Forstbetrieb beantwortete Forstwart Urs Badertscher Fragen. Es war ein rundum gelungener Anlass.
Manuela Olgiati