Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 30.07.2024

Förderprogramm Energie KMUs zu Netto-Null

Der Kanton Thurgau unterstützt Unternehmen auf Ihrem Weg zu mehr Energieeffizienz und dem vermehrten Einsatz von erneuerbaren Energien. Auf dem Gelände des Logistikunternehmens Hugelshofer in Frauenfeld informierte das Amt für Energie über sein Unterstützungsangebot.

 

 

Dazu besteht mit dem Kompetenz-Zentrum Erneuerbare Energie-Systeme Thurgau (KEEST) eine Zusammenarbeit. Über das Förderprogramm Energie beteiligt sich der Kanton an der konkreten Umsetzung von Energieeffizienzmassnahmen in Unternehmen. 


Mit dem Ja zum Klima- und Innovationsgesetz im Sommer 2023 wurde das Netto-Null-Ziel bis 2050 im Bundesgesetz verankert. Für den Sektor Industrie sieht das Gesetz vor, den CO2-Ausstoss bis 2040 um die Hälfte und bis 2050 um 90 Prozent zu reduzieren. Im kantonalen Energiegesetz sind bereits heute die energetischen Anforderungen an die Unternehmen verankert. So schreibt das Gesetz über die Energienutzung (ENG) vor, dass Betriebsstätten mit einem jährlichen Wärmeverbrauch von mehr als fünf GWh oder einem jährlichen Elektrizitätsverbrauch von mehr als 200 MWh verpflichtet sind, ihren Energieverbrauch im Rahmen des wirtschaftlich Zumutbaren zu optimieren. Andrea Paoli, Leiter des Amts für Energie, informierte an der zweiten Sommermedienfahrt gemeinsam mit Dominik Müller, zuständiger Mitarbeiter für die Grossverbraucher, über das breite Unterstützungsangebot für die Unternehmen, diese Ziele zu erreichen.


Über das Förderprogramm Energie des Kantons werden zum einen Massnahmen in Unternehmen zur effizienten Energienutzung unterstützt. Dies können beispielsweise Massnahmen aus den Bereichen Abwärmenutzung, Gebäudetechnik oder auch Prozessoptimierung sein. Zum anderen wird die Erarbeitung von Machbarkeitsstudien finanziell unterstützt. Machbarkeitsstudien können eine breite Palette von Themen abdecken, wie beispielsweise die Realisierbarkeit von Wärmenetzen, die thermische Nutzung von Bodensee und Rhein, Windenergieprojekte sowie die Dekarbonisierung von Produktions- und Betriebsprozessen.


 


Leistungsvereinbarung 


Um die nationale und internationale Zielsetzung zu erreichen, fordern Industrie und Handel von ihren Zulieferbetrieben zunehmend Treibhausgas-Bilanzierungen und konkrete, verbindliche CO2-Reduktionsziele in Tonnen. Dies stellt für Unternehmen aufgrund der technischen Komplexität und stringenten Zielsetzungen eine grosse Herausforderung dar. Denn es geht dabei um die gesamte Wertschöpfungskette, nebst der eigenen Produktion auch bei den vor- und nachgelagerten Prozessen. Andreas Koch, Geschäftsführer KEEST, gab einen Überblick über das Dienstleistungsangebot des KEEST, welches vom Kanton Thurgau finanziell unterstützt wird.


Hugelshofer zeigt Aktivitäten  


Das Logistikunternehmen Hugelshofer ist bei der Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien visionär und vorbildlich vorangegangen. Einen Einblick in die bereits umgesetzten Aktivitäten gab CEO Martin Lörtscher. So wurde ein Teil der Lastwagenflotte bereits durch E-Lastwagen ersetzt.


Dies erfordert einen leistungsstarken Park an Schnellladestationen, die bereits auf dem Firmengelände realisiert worden sind. Zur Stromversorgung wurde eigens ein riesiger «Truck-Solar-Port Schnell-Ladepark» erstellt und auf den firmeneigenen Dächern weitere Solarstromanlagen installiert.


Die gesamte Anlage hat eine Leistung von 1005 kWp. Damit können 15 bis 20 E-LKWs während eines Jahres betrieben werden. Doch es bleibt noch einiges zu tun. Kunden fordern vermehrt den Nachweis der Treibhausgas-Bilanzierung wie auch das Aufzeigen eines CO2-Reduktionspfades. Diese wird die Firma Hugelshofer Logistik in Kürze mit dem KEEST angehen.


 (id)