Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 03.07.2024

Grosse Pläne für das EKZ PASSAGE Frauenfeld: Imposante Neugestaltung

Enthüllung «Projekt EKZ PASSAGE 68-72»

Das Einkaufszentrum PASSAGE im Herzen unserer Kantonshauptstadt steht vor einer umfassenden Erneuerung. Die beiden Eigentümer – die Räschle Stiftung sowie die Helvetia Schweizerische Lebensversicherungsgesellschaft AG – haben sich entschlossen, die beliebte Einkaufsmeile nach 30 Jahren erfolgreichem Betrieb einer vollständigen Sanierung zu unterziehen. Diese baulichen Massnahmen sollen das EKZ PASSAGE als regionales Versorgungszentrum neu positionieren und der gegenwärtigen Gesetzgebung angleichen. Nach Erhalt der rechtskräftigen Baubewilligung wird der Umbau voraussichtlich Mitte 2025 beginnen und rund 24 Monate dauern. 

 

 

Am vergangenen Freitag präsentierte die EBV Immobilien AG ihre Visionen für die Zukunft des Einkaufszentrums im Rahmen des Projektes «EKZ PASSAGE 68-72». Seit dem 1. Januar 2024 haben die Fachexperten im Auftrag der Eigentümerschaft die Verwaltung des Einkaufszentrums PASSAGE übernommen. Dabei obliegt ihnen zum einen die Wiedervermietung der Verkaufsflächen, ebenso übernehmen sie das Bauherrenvertretungsmandat für das weitreichende Sanierungsvorhaben.


Anwesend waren Hans-Erich Meier, Inhaber und Geschäftsleiter der EBV Immobilien sowie Architekt FH und Immobilienbewerter CAS; Domenik Ruf, Generalplaner der W+P Weber und Partner AG, Achille Meier, Leiter Bewirtschaftung und stellvertretender Geschäftsführer der EBV Immobilien und Matthias Oeggerli, ebenfalls Bewirtschafter der EBV und verantwortlich für den baulichen Teil des Grossprojektes.


Historische Entwicklung  öffnete im September 1993 nach zweijähriger Bauzeit seine Türen. Josef Räschle, der ursprüngliche Initiator, verwirklichte damit sein Leitbild eines Nahversorgungszentrums in der Innenstadt, das auch für den Wocheneinkauf geeignet ist – damals ein Novum.


Die strategische Lage direkt am Bahnhof Frauenfeld sorgt seit jeher für eine hohe Passantenfrequenz, da die PASSAGE eine direkte Verbindung zwischen dem Bahnhof und der Altstadt darstellt. Seit der Eröffnung wurden die Ladenformate des Einkaufszentrums mehrfach an die Bedürfnisse der Besuchenden angepasst, unter anderem mit einem Neubau im Jahr 2007. Die Genossenschaft Migros Ostschweiz (GMOS) fungierte bis Ende 2023 als Generalmieterin, ist jedoch seit Anfang 2024 nur noch als Ankermieterin präsent.


 


Übergangsphase & zukünftige Mieter


Seit Januar dieses Jahres hat die Mieterschaft des Einkaufszentrums Übergangsmietverträge unterzeichnet, die bis zum Baubeginn und gleichermassen während der Bauphase gültig sind. Erfreulicherweise bleiben der PASSAGE die meisten Mieterinnen und Mieter erhalten.


Ausserdem konnte mit LIDL Schweiz neu eine starke Retail-Mieterin gewonnen werden, die eine Filiale im Erdgeschoss mit einer beachtlichen Fläche von 1800 Quadratmetern eröffnen wird.


Bereits jetzt sind langfristige Mietverträge vereinbart worden, sodass die PASSAGE innerhalb eines halben Jahres vollständig vermietet werden konnte – ein Zeichen der Attraktivität dieser Mietflächen.


Die Migros Ostschweiz plant, ihre Formate im Einkaufszentrum zu modernisieren. Der Migros-Supermarkt und das Migros-Restaurant werden attraktiver gestaltet, die Klubschule erhält zusätzliche Unterrichtsräume und der Migros-Take-Away wird einen Standort mit direktem Zugang zum Bahnhofplatz erhalten. Betreffend der melectronics-Filiale Frauenfeld würde diese nicht von Media Markt übernommen werden, liess Silke Seichter, Projektleiterin Kommunikation, auf Anfrage verlauten. Die Migros Ostschweiz werde in Bälde über den offiziellen Schliessungstermin informieren.


 


Projektziele


Die wesentlichen Ziele umfassen die Stärkung des Einkaufszentrums als regionales Versorgungszentrum, die Erweiterung der Gastronomie, die Erhöhung der Attraktivität und die energetische Optimierung der Flachdächer. Auch die Anpassung an heutige gesetzliche Vorgaben in Bezug auf Brandschutz, Statik und Energieversorgung ist vorgesehen.


Ebenso Teil der Konzeption sind eine familienfreundliche Infrastruktur mit Wickelräumen und Spielgelegenheiten für die jungen Gäste sowie die Gewährleistung der Rollstuhlgängigkeit über alle Geschosse hinweg. Die gesamten Investitionskosten ohne Mieterausbau, welche durch die Eigentümerschaft getragen werden, belaufen sich auf rund 42 Millionen Franken, wobei die Mieterschaft selbst in den Ausbau ihrer jeweiligen Flächen investieren wird.


 


Planung & Umsetzung


Die Projektierung begann bereits im Sommer 2022 mitsamt der Konzept- und Machbarkeitsstudien sowie der Wieder- und Neuvermietung. Die Verantwortlichkeit zur Entwicklung hat sich das Generalplanerteam unter der Leitung der W+P Weber und Partner AG aus Wil SG gesichert, ein erfahrener Spezialist für nachhaltige Logistik- und Industriebaulösungen.


Nach mehrfachen Konsultation mit den Behörden wurden die ausführlichen Gesuche zur Baubewilligung Anfang dieser Woche zur Beurteilung eingereicht.


«Die Sanierung wird keine Veränderungen am äusseren Erscheinungsbild des Sichtmauerwerkgebäudes mit sich bringen und der Umbau unter laufendem Betrieb erfolgen», offenbarte Hans-Erich Meier der EBV Immobilien. Dies führe zu besonderen Anforderungen in der durchdachten Planung und benötigte eine zuverlässige Kooperation aller Beteiligten, informierte der Geschäftsführer weiter.


Besondere Aufmerksamkeit erhält auch die Zusammenarbeit mit Thurplus bezüglich Fernheizung sowie Wärmerückgewinnung für Heizung und Warmwasserproduktion.



Neues «Parking»


Das ebenfalls in die Jahre gekommene, in den Platzverhältnissen begrenzte und eher eng bemessene Parkhaus wird künftig durch die Neuordnung bestimmter Stellplätze eine optimierte Nutzung ermöglichen und mit einem Parkleitsystem ausgestattet sein, um den Fahrfluss zu verbessern. Abhängig von der Bauetappe würde die Möglichkeit des Parkings möglichst durchgehend gewährleistet sein, kommentierte Meier.


Es folgen ausserdem neue Veloabstellplätze und die Berücksichtigung der E-Mobilität.


«Ich kann versichern, dass das Parkhaus unter Einbezug der statischen Gegebenheiten an Freundlichkeit gewinnen wird», versprach Meier mit einem Augenzwinkern. Diese Modernisierung, einschliesslich der Integration in den unterirdischen Kreisverkehr, wurde in enger Abstimmung mit den kantonalen Behörden realisiert.


 


Ein Blick nach vorn


«Die Geschäfte bleiben während der Bauphase geöffnet, teilweise jedoch mit eingeschränktem Sortiment. Aufzüge, Treppen und Durchgänge werden gewährleistet sein, nicht minder die Realisierung des Brandschutzes und die Umsetzung der Arbeitssicherheit», erklärte Hans-Erich Meier.


Einzig, das Migros-Restaurant, werde während der Renovation vorübergehend für wenige Monate geschlossen sein, ergänzte er.


Die Fachexpertisen wie auch die intensiven Vorbereitungsgespräche zeigen, dass man sich den Herausforderungen bewusst ist, die ein solcher Umbau mit sich bringt. Dennoch sind alle Beteiligten zuversichtlich, dass die Neugestaltung erfolgreich gemeistert werden und das Einkaufszentrum PASSAGE hoffentlich Mitte 2027 in neuem Glanze erstrahlen wird.


«Die Gesamtfläche von 19 510 Quadratmetern, verteilt auf Verkaufs-, Lager-, Büro- und Sozialflächen, sollen den fortschrittlichen Innovationen gerecht werden», betonte Domenik Ruf, Generalplaner der W+P Weber und Partner AG. «Weiter erheben die energetischen wie infrastrukturellen Verbesserungen das Einkaufszentrum PASSAGE zu einem Vorzeigeunternehmen in der Region.»


 


Zuversicht & Vorfreude


Die Eigentümer und die neuen sowie bestehenden Mieterinnen und Mieter blicken gespannt in die Zukunft und sind überzeugt, dass das Einkaufszentrum PASSAGE auch weiterhin eine zentrale Rolle im Leben der Frauenfelder Bevölkerung wie auch der umliegenden Region spielen wird.


«Eine bevorstehende ‘Challenge’, vor der wir Respekt haben! Doch eine spannungsvolle Aufgabe, die sich lohnt und die ein Ergebnis hervorbringt, auf das wir uns freuen dürfen», schloss Hans-Erich Meier die Präsentation.  


Sarah Utzinger