Frauenfeld · 12.06.2024
Küng im Zeitfahren von Bronchitis gestoppt
Weil die 87. Tour de Suisse diesmal auf die Bergspezialisten ausgerichtet ist, erhoffte sich Stefan Küng einen Exploit zum Auftakt im Zeitfahren von Vaduz. Doch der Frauenfelder musste mit einem achten Platz zufrieden sein.
Steht in der Tour de Suisse ein Zeitfahren auf dem Programm, dann ist Stefan Küng einer der Mitfavoriten. Das war erfreulicherweise schon so beim Auftakt in Frauenfeld, wo er gewann und sich in das goldene Trikot einkleiden liess. Im Vorjahr war das in Einsiedeln nicht anders. Dasselbe wollte der Thurgauer nun im «Ländle» erreichen. Im Vorfeld meinte er: «Wäre schön, danach in der ersten Etappe mit dem Leadertrikot durch die Ostschweiz zu pedalen».
Doch es kam ganz anders. Die Vorbereitungen zur Schweizer Landes-Rundfahrt verliefen alles andere als optimal. Eine Bronchitis machte Küng arg zu schaffen und er lag deswegen zwischenzeitlich sogar im Bett. Darum musste er nach den 4,77 Kilometern in Vaduz auf seinem brandneuen Zeitfahr-Velo und seinem achten Platz mit elf Sekunden Rückstand auf den belgischen Sieger Yves Lampaert (gewann in Goms 2019 das Zeitfahren) feststellen: «Die Beine waren in Anbetracht der Vorkommnisse der letzten Tage zu wenig gut. Mehr lag nicht drin». In der zweiten Etappe wurde Küng als 25. bester Schweizer.
Viel besser lief es dagegen dem erst kürzlich von Felben in sein Eigenheim nach Eschlikon umgezogenen Stefan Bissegger (Bild), der auf Rang zwei landete. Nur drei Sekunden länger brauchte er als der Gewinner. Vor dem Rennen meinte er noch auf die extrem kurze Strecke angesprochen: «Die Distanz spielt überhaupt keine Rolle. Mehr Sorgen macht mir das Wetter und allfälliger Regen». Der kam gegen Ende des Zeitfahrens tatsächlich, doch da waren der Ex-Europameister und alle Favoriten längst im Ziel.
Was sagt der 25-Jährige zu seinem Ergebnis? «Natürlich bin ich etwas enttäuscht. Schade, dass es knapp nicht zum Gold-Trikot gereicht hat. Aber dazu braucht es halt auch immer ein wenig Glück». Ruedi Stettler