Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 12.06.2024

Spareffekt mit innerer Verdichtung

Gemeinde Gachnang

An der Rechnungsgemeindeversammlung von Gachnang hiessen die Stimmberechtigten die Gesamtrevision der Ortsplanung gut.

 

 

Gemeindepräsident Roger Jung begrüsste 117 Stimmberechtigte, das sind 3,8 Prozent, zur Rechnungsgemeindeversammlung am 6. Juni 2024 in der Mehrzweckhalle Gachnang. Aus dem Rechnungsjahr 2023 gab es viel Erklärungsbedarf und dazu auch einige unzufriedene Stimmen im Saal. Zahlen und Personelles waren der Auslöser für emotionale Diskussionen.


Die Erfolgsrechnung schliesst um rund 2,142 Millionen Franken besser ab als budgetiert, mit einem Ertragsüberschuss anstelle eines Verlustes über 433 4120 Franken. Jung erklärte die hohe Abweichung darin, dass der Gemeinderat entschieden hat, die Verzinsung der Anlagen des Elektrizitätswerkes der letzten fünf Jahre nachzuholen und der Spezialfinanzierung des allgemeinen Haushalts zu belasten. Ohne diese Umbuchung hätte die Gemeinde lediglich 10 693 Franken ausgewiesen. Ein Votant bemängelte eine Abweichung vom Budget 2023 zur Rechnung, die um rund 90 000 Franken höher ausfiel. Gemäss Gemeindepräsident lag dies an mehr Ausgaben für eine Springerlösung während einiger Monate in der Bauverwaltung, die neue, junge Mitarbeiterin erhielt Schulung bei der Einführung. Eine Votantin rügte die Arbeit der Bauverwaltung.


 


Zeugnis für Mitarbeitende


Gemeindepräsident Roger Jung vertrat die klare Haltung gegenüber Mitarbeitenden der Gemeindeverwaltung. Er stützt das Team nach aussen, nach einer Umfrage stellten mehrere Stimmbürger im Saal den Mitarbeitenden ein gutes Zeugnis aus.


Die Rechnung 2023 bei einem Aufwand von 20,666 Millionen Franken und einem Ertrag von 22,375 Millionen Franken mit einem Gewinn von 1,708 Millionen Franken hiessen die Stimmberechtigten mit grossem Mehr gut. An Nettoinvestitionen schlagen 2,676 Millionen zu Buche. Die Gewinnverwendung als Einlage in den Bilanzüberschuss fand ebenso Zustimmung. Das Eigenkapital weist über 13 Millionen Franken aus.


 


Infrastruktur nutzen


Längere Diskussionen blieben zur «Gesamtrevision der Ortsplanung» aus und ein Antrag für eine Urnenabstimmung wurde nicht berücksichtigt. Jung führte die Abstimmung gemäss Gemeindeordnung an der Versammlung durch. Die Vorgeschichte ist lang, die Gemeinde hatte die Planung im Jahr 2019 aufgenommen, drei Jahre später im 2022 den Entwurf an das Departement für Bau und Umwelt zur Vorprüfung eingereicht und mehrere Mitwirkungen mit den Gachnanger Einwohnern fanden ebenfalls statt. Die 15 eingegangenen Einsprachen behandelt die kantonale Verwaltung. Die Abstimmung ergab ein Resultat von 97 Ja-Stimmen zu 20 Nein-Stimmen.


Im Ressort Tiefbau und Umwelt von Vize-Gemeindepräsident Matthias Keller stagnieren einige Projekte wegen hoher Kosten. Am Versammlungsabend zeigte sich Klärungsbedarf über Zufahrten und Wegrechte in Islikon. Keller betonte: «Bei Fragen kommen Sie auf mich zu.»


 


Einbürgerungen gutgeheissen


In geheimen Abstimmungen wurde Familie Burkhard Karl und Tanja Maria Kahre, deutsche Staatsangehörige, mit den beiden Töchtern, Julia Sabine und Kira Helga Kahre, eingebürgert. Ebenso fanden die Einbürgerungen der drei Geschwister mit kosovarischer Staatsangehörigkeit, dem 23-jährigen Vlerona Hasametaj, dem 19-jährigen Bruder Dion Hasametaj und dem 17-jährigen Albion Hasametaj, mit grossem Mehr Zustimmung. Manuela Olgiati