Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 31.05.2023

Krähen über Frauenfeld

Unser Chnuri-Löwe fragt: «Was ist das für ein Gekrächze hier neuerdings?

 

 

Will mir jemand meinen Platz als Wappentier streitig machen?» «Krah, heute gibt es salzige Pommes vom Scharfen Eck und sieben Regenwürmer für unseren Nachwuchs», ruft die Saatkrähe. «Schliesslich thronen wir hoch oben in der geliebten Platane vor dem Frauenfelder Schloss. Unsere kleine Kolonie braucht ein gutes Nahrungsangebot und einen guten Niststandort für eine erfolgreiche Brut.»
«Bei den Krähen, die mitten in der Stadt nisten, handelt es sich um Saatkrähen. Ursprünglich waren diese vor allem in der Westschweiz verbreitet. Dass sie vermehrt auch im Osten des Landes vorkommen und nisten, ist ein eher neues Phänomen. So müssen die Tiere neue Nistplätze suchen, weil es an den ursprünglichen Orten zu eng wird», sagt Hannes Geisser, Direktor des Naturmuseums Frauenfeld. Ende Juni verlassen die Jungtiere das Nest. Zusammen mit den Altvögeln streifen sie jedoch noch längere Zeit in der Umgebung umher. Ob sie nächstes Jahr wieder kommen? Möglich ist es, die Tiere gelten als nistplatztreu.
Erfreut greife ich nach einer Feder, die unter der Platane liegt. Für mich sind diese Vögel keine Unglücksraben. Zusammen mit der Natur in der Stadt leben, wo ein jeder Platz hat, beglückt mich. Und gegen den «Shitstorm» von oben kann ich meinen Hut aufsetzen.(nam)