Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 25.05.2023

Shelly Schenk hat einige Strapazen vor sich

Die 23-jährige Shelly Schenk vom LC Frauenfeld wird im Juni in Innsbruck-Stubai die Berglauf-Europameisterschaft bestreiten.

 

 

Shelly Schenk aus Wigoltingen ist trotz ihrer Jugend in der Berglauf-Szene längst keine Unbekannte mehr. Sie hat noch als Juniorin unter anderem beim Swiss Alpine in Davos über 23 Kilometer triumphiert und ebenso den strapaziösen Lauf von Sierre hoch nach Zinal schon gewonnen. Diese Strecke ist 31 Kilometer lang und es muss 2190 Meter Höhendifferenz überwunden werden. Ihre international bisher beste Platzierung erreichte die Wigoltingerin 2018 als Juniorin an der Berglauf-EM in Zermatt, wo sie Zehnte wurde. Auch international durfte sie für die Schweiz an den Start gehen. Etwa an der Berglauf-WM in Argentinien, bei starkem Regen und insgesamt schwierigen Wetterverhältnissen.

Anspruchsvolle Aufgabe
Das neuste Aufgebot erhielt das Mitglied des LC Frauenfeld für die vom 6. bis 10. Juni dauernden Berglauf- und Trailrunning-Weltmeisterschaften in Innsbruck-Stubai. Die am 11. Januar 23 Jahre alt gewordene Thurgauerin wird in Österreich den Short Trail über 44 Kilometer absolvieren. Diese anspruchsvolle Prüfung beinhaltet 3200 Meter Steigung und ein Gefälle von 2772 Metern. Welches sind ihre Ziele? «Das ist enorm schwierig zu sagen, weil ich nicht genau weiss, wo ich formmässig stehe. Ich werde mir bald die Strecke einmal etwas genauer ansehen. Zudem gibt es noch keine Teilnehmerliste». Shelly und ihre jüngere Schwester Debby (21, ebenfalls beim LC Frauenfeld) haben unzweifelhaft von ihrem Vater Felix Schenk, dem ehemaligen Spitzen-Waffenläufer, Läufer-Gene mit auf ihren Lebensweg bekommen. Während Debby bei den Kurzstrecken und Hürden geblieben ist, lacht Shelly: «Ich habe früher einige Disziplinen versucht, aber es hat mir nicht so gefallen. Darum entschied ich mich früh für die längeren Distanzen». Das führte bei den Juniorinnen bald zu ersten Erfolgen. Nun muss sie sich bei der Elite bestätigen.

Langlauf und Ski-Bergsteigen
Als Berglauf-Spezialistin muss Shelly Schenk im Winter einige Kompromisse eingehen: «Ich trainiere deshalb ganz normal im Flachen. Ab und zu mache ich allerdings Langlauf. Oder sogar Ski-Bergsteigen. Das ist zwar anspruchsvoll, aber man kann sich doppelt über die Abfahrt freuen». Als Vorbereitung auf diese Weltmeisterschaften in Österreich hat sie als Selektions-Lauf im März einen Berg-Marathon in Frankreich absolviert. Nun kommt der eine oder andere kürzere Trail dazu. Ihre momentane Devise heisst: «Höhere Umfänge als einen Halbmarathon absolvieren, aber bewusst auf die gelaufene Zeit schauen». Shelly Schenk scheint alles im Griff zu haben. Ruedi Stettler