Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 17.05.2023

Paris in Frauenfeld

Zum 150. Geburtstag von Martha Haffter (1873 – 1951)

Zu ihren Lebzeiten war die Kunstmalerin Martha Haffter ein Bild, das zu Frauenfeld gehörte. Ihre Kinderporträts, Landschaften und Blumenstillleben sind auch heute noch in vielen Thurgauer Haushalten zu finden.

 

 

Vor 150 Jahren, am 8. Mai 1873, kam in Frauenfeld die Kunstmalerin Martha Haffter auf die Welt. Der Berufswunsch der Regierungsratstochter aus dem einflussreichen Weinfelder Geschlecht stiess anfangs auf Widerstände. Erst mit 27 Jahren durfte sie in München, dann in Basel Porträtmalerei und Aktzeichnen studieren. Anschliessend bildete sie sich an den Kunstakademien von Paris gründlich weiter. Während fast vier Jahrzehnten pendelte sie zwischen zwei Welten: der übersichtlichen Kleinstadt Frauenfeld und der Kunstmetropole Paris.
Sie schloss sich nicht der Avantgarde an, sondern jener anderen Moderne, die eine poetische realistische Malerei in der Nachfolge von Camille Corot und Eduard Manet pflegte und ihr unmittelbares Lebensumfeld in Gemälde von stiller Grösse und Innerlichkeit zu übertragen suchte.
Was die Landschaft um Barbizon den französischen Freilichtmalern war, wurde für sie das Algissergebiet und das Mühletobel in Frauenfeld.
Neben Adolf Dietrich, Ernst Kreidolf, Carl Roesch und Helen Dahm zählte Martha Haffter in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den bekanntesten Thurgauer Kunstschaffenden und erlangte wie diese überregionale Bekanntheit. Im Thurgau schätzte man ihre «bodenständigen» Landschaftsbilder. Ansichten des Frauenfelder Schlosses und der Kastanienallee auf der Promenade gehörten neben Kinderporträts zu ihren Verkaufsschlagern. In der restlichen Schweiz und in Frankreich wurde sie vor allem als «Malerin der Kinderwelt» wahrgenommen. Martha Haffter starb am 13. Dezember 1951 in Frauenfeld.
Wir erinnern an die beliebte Thurgauer Künstlerin mit Frauenfelder Impressionen. Monica Seidler-Hux

 

 

Paris in Frauenfeld

 

 

Paris in Frauenfeld