Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 17.05.2023

Schulen mit Mehrerträgen in Millionenhöhe

Primarschulgemeinde und Sekundarschulgemeinde mit grossen Ertragsüberschüssen

Die Rechnungen 2022 der Schulen Frauenfeld schliessen massiv besser ab als budgetiert. Die Primarschulgemeinde verzeichnet einen Mehrertrag im Umfang von 9,476 Mio. Franken, die Sekundarschulgemeinde einen solchen von 1,827 Mio. Franken. Die Volksabstimmungen finden am 18. Juni 2023 statt.

 

 

Schulpräsident Andreas Wirth zeigte sich am Dienstagmorgen an der Medienorientierung auf der Schulverwaltung an der St. Gallerstrasse zufrieden über die Rechnungsabschlüsse 2022, die er gemeinsam mit Finanzchef Christian Schwarz und Markus Herzog, Leiter Betrieb, präsentierte. Die Kurzfassungen der Jahresberichte und Rechnungen werden in den nächsten Tagen in die Haushaltungen verteilt, zudem stehen sie bereits auf der Website der Schulen bereit.

Primarschulgemeinde
Die Jahresrechnung der Primarschulgemeinde wird geprägt durch den Verkauf der Parzelle 50966 am Pflanzschulweg an die Stadt Frauenfeld für 8,9 Mio. Franken. Die Erfolgsrechnung schliesst mit einem Mehrertrag im Umfang von 9,476 Mio. Franken ab. Der Voranschlag sah einen Ertragsüberschuss im Umfang von lediglich 137 000 Franken vor. Im Vergleich zum Voranschlag liegt der Aufwand in der Erfolgsrechnung rund 2 Mio. tiefer und der Ertrag rund 7,3 Mio. Franken höher als budgetiert. Bei der Gliederung nach Sachgruppen schliessen sämtliche Aufwandpositionen tiefer ab als vorgesehen. Bei der ausserfamiliären Kinderbetreuung (TAF) waren die Kinder während der Corona-Pandemie in kleineren Gruppen betreut worden und während der Ferienzeit nicht durchmischt. Im Jahr 2022 war dies zum weitaus grössten Teil nicht mehr nötig. Das hat zu tieferen Kosten geführt. Weiterbildungen wurden aufgrund des noch eingeschränkten Kursangebotes und der allgemeinen Unsicherheit verhalten gebucht. Die Lehrerschaft ist leicht jünger zusammengesetzt. Dies hat tiefere Besoldungskosten zur Folge. Damit verbunden sind die Kosten für Sozialleistungen tiefer.
Aus dem Erneuerungsfonds für Baufolgekosten wurden weitere 8 Mio. Franken zugunsten des Neubaus der Schulanlage Schollenholz entnommen. Zusammen mit zeitlichen Verschiebungen von Bauinvestitionen aufgrund von Engpässen bei Materiallieferungen fallen zudem die Abschreibungen tiefer aus als budgetiert.

Sekundarschulgemeinde
Die Jahresrechnung 2022 der Sekundarschulgemeinde schliesst mit einem Mehrertrag im Umfang von 1,827 Mio. Franken ab. Der Voranschlag hatte einen Ertragsüberschuss von 175 800 vorgesehen. Im Vergleich zum Voranschlag liegt der Aufwand in der Erfolgsrechnung rund 1,12 Mio. Franken tiefer und der Ertrag rund 534 000 Franken höher als budgetiert. Im Berichtsjahr waren die Steuereingänge rund 406 000 Franken höher als erwartet. Bei den Einkommens- und Vermögenssteuern der natürlichen Personen ergaben sich Mehrerträge im Umfang von rund 727 000 Franken, während bei den juristischen Personen rund 321 000 Franken weniger zu verzeichnen waren.
Der kantonale Finanzausgleich wurde per 1. Januar 2021 neu geregelt, was zu einer generellen Entlastung der Sekundarschulgemeinden geführt hat. Aufgrund dieser Entlastung senkte die Sekundarschulgemeinde Frauenfeld den Steuerfuss im Jahr 2021 um 6 Prozent. Die Ablieferung der Sekundarschulgemeinde betrug für 2022 rund 1,1 Mio. Franken, was dem Budget entsprach. Geringer fielen zudem der Personal-, Sach- und Finanzaufwand aus. Budgetierte Ausgaben für Weiterbildungen oder Referenten für Schüler- und Elternanlässe wurden im Jahr 2022 aufgrund des noch eingeschränkten Angebotes und der allgemeinen Unsicherheit verhalten gebucht. Die Ausgaben für Lager, Reisen und Kulturangebote stiegen gegenüber dem Vorjahr an, blieben aber unter Budget. Die guten Jahresabschlüsse der Vorjahre führten im Weiteren zu einer besseren Liquidität und damit zu tieferen Darlehenszinsen.
Die Behörde legt die Jahresrechnung 2022 in einer detaillierten Form und einer Kurzfassung mit QR-Codes vor. Beide Fassungen der Jahresrechnung können auf der Website der Schulen abgerufen, oder in schriftlicher Form bei der Schulverwaltung Frauenfeld bezogen werden. (aa)

www.schulen-frauenfeld.ch


Auf Corona folgte der Krieg
Während fast zwei Jahren war der Schulalltag beziehungsweise die Arbeit auch in Frauenfeld geprägt von Covid-19. Schulpräsident Andreas Wirth: «Alle freuten sich, als im Februar 2022 die Massnahmen aufgehoben wurden und der Schulbetrieb wieder ohne Einschränkungen möglich war.» Kurz darauf veränderte sich dieser jedoch durch den Krieg in der Ukraine und die damit verbundene Migration erneut. Wie Wirth weiter sagte, mussten die Flüchtenden, grösstenteils nicht deutschsprechend und teilweise nicht alphabetisiert, ins hiesige Schulsystem integriert werden. Nicht nur diese Herausforderung trug dazu bei, dass für die Schulbehörden die durchgängige Sprachbildung von der Primar- bis zur Sekundarstufe als strategisches Ziel in den Vordergrund rückte. Weil Kinder und Jugendliche recht komplexe sprachliche Kompetenzen brauchen, um in der Schule erfolgreich zu sein, sollen diese zukünftig fächerübergreifend und auf jeder Stufe vermehrt gefördert werden. (aa)

Steigende Schülerzahlen
Die Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler der Primarschulgemeinde Frauenfeld ist im Jahr 2022 auf 1992 (Vorjahr: 1970) gestiegen. Im Kindergarten ist eine Abnahme von Kindern zu verzeichnen: 509 Kinder besuchen in 26 Abteilungen den Kindergarten, was einer durchschnittlichen Klassengrösse von 19,6 entspricht. 1483 Schülerinnen und Schüler besuchen die Primarschule in 77 Klassen, eingeteilt in 74 Regelklassen, eine Fördergruppe und zwei Integrationsklassen. Die durchschnittliche Klassengrösse in den Regelklassen lag bei 20,04 Schülerinnen und Schülern. Bei der Sekundarschulgemeinde stieg die Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler im Jahr 2022 auf 941. Die 23 Sekundarklassen E wurden von 533 Schülerinnen und Schülern besucht, die 22 G-Klassen von 355. In den Kleinklassen wurden 22 Schülerinnen und Schüler, in den Integrationsklassen 31 unterrichtet. Die durchschnittliche Klassengrösse in den Regelklassen lag bei 19,7 Schülerinnen und Schülern. (mgt)

 

 

Schulen mit Mehrerträgen in Millionenhöhe

 

 

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