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Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 12.04.2023

Demokratie Ă  la carte

 

 

Wahlen sind wie der Besuch in einem guten Restaurant: Auf der MenĂŒkarte werden die Speisen mit verlockenden Worten angepriesen. Aber ob das Essen dann auch schmeckt, weiss man erst, wenn es auf dem Tisch steht. Da hilft es, wenn man einen Tipp bekommt, welches Gericht den persönlichen Vorlieben am ehesten entspricht. Bei Wahlen können Zeitungen die nötige Entscheidungshilfe liefern, welches politische MenĂŒ einem wohl zusagt.
Vielleicht haben auch Sie diese Zeitung aufgeschlagen, um mehr ĂŒber die anstehenden Gemeinderatswahlen zu erfahren. Das spricht fĂŒr Sie, denn gemĂ€ss Studien gehen vor allem diejenigen wĂ€hlen und abstimmen, die auch Zeitung lesen. Und das spricht auch fĂŒr die Printmedien, die mit ihrer Berichterstattung die grosse Mehrheit der Stimmenden erreichen: 93 Prozent der Schweizer Bevölkerung lesen gemĂ€ss Zahlen von 2017 regelmĂ€ssig eine gedruckte Zeitung – der oft beschworene Niedergang der Printmedien zeichnet sich auch heute nicht ab.
Wie beim Restauranttipp eines guten Freundes haben Zeitungen anderen InformationskanĂ€len eine Sache voraus: Vertrauen. In Zeiten, in denen kĂŒnstliche Intelligenz alle erdenklichen Texte und Bilder aus dem Nichts zaubert und sich Falschinformationen im Internet in Windeseile verbreiten, sind wir umso stĂ€rker auf eine vertrauenswĂŒrdige Berichterstattung angewiesen. Da leistet die Presse unverzichtbare Dienste. NatĂŒrlich reicht auch bei den Medien die Bandbreite von Fast Food bis Haute Cuisine. Es ist fĂŒr jeden Geschmack etwas dabei. Miriam Waldvogel