Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 22.03.2023

Casino verkaufen: Ja oder Nein?

Führungen bieten Chance für differenzierten Blick hinter die Kulissen

Am Montagabend fand die zweite von insgesamt acht Führungen im Casino statt. Sinn und Zweck der Führungen ist es, den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern einen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen.

 

 

«Wir wollen aufzeigen, in welchem Zustand das Casino ist und was sowohl bei einem Ja als auch bei einem Nein auf uns zukommen würde», erklärte Stadtrat Fabrizio Hugentobler am Montagabend vor 20 Interessierten. Er führte gemeinsam mit Casino-Bereichsleiterin Shariel Steiner durch die Räumlichkeiten des Stadtsaals.

CS Bank hat nichts damit zu tun
Hintergrund: Die Liegenschaft Bahnhofplatz 76b / Kasernenstrasse 4 soll für 14 Millionen Franken an die CS Anlagestiftung verkauft werden. Aus aktuellem Anlass sagte Fabrizio Hugentobler zu Beginn der Führung: «Diese Anlagestiftung hat mit der Bank CS nichts zu tun, sie kann nicht von der UBS übernommen werden und ist komplett eigenständig. Dahinter stehen rund 900 institutionelle und indirekt 90 000 private Anleger aus Anlagegruppen».
Mit dem Erlös aus dem Verkauf will man einen neuen, zeitgemässen Stadtsaal in Bahnhofsnähe realisieren. Aktuell läuft darum eine Vorstudie für den Einbau eines neuen Stadtsaals in eine der beiden Reithallen in der Stadtkaserne, welche die Stadt Frauenfeld per 1. Januar 2024 definitiv im Baurecht übernehmen kann. Die Ergebnisse der Studie sollen noch vor der Abstimmung im Juni publiziert werden.
Grund für den Verkauf sei, dass in den nächsten Jahren rund 12 bis 18 Millionen Franken in die Sicherheit, Haus- und Bühnentechnik, Behindertengerechtigkeit und den Brandschutz des Gebäudes investiert werden müssten – Hugentobler und Steiner zeigten dies auf dem 90-minütigen Rundgang im Detail auf. Auch auf diverse Fragen zum Casino, dem Verkauf sowie der Stadtkaserne gingen die beiden ein.

Klarheit schaffen
Der Rundgang bietet die Chance auf einen Blick hinter die Kulissen, den bisher die Wenigsten hatten. Das Casino wurde im Jahr 1959 eröffnet und vor rund 20 Jahren das letzte Mal totalsaniert. «Das grosse Problem ist, dass dieses Gebäude vielen der heutigen Anforderungen und Richtlinien nicht mehr gerecht wird und eine Sanierung in den nächsten Jahren daher unumgänglich ist», sagte Hugentobler. Auf die Frage, was denn bei einem Nein des Stimmvolks am 18. Juni passieren würde, antwortete er kurz und knapp: «Dann ist das so und wir sanieren es auf Kosten der Stadt».

Michael Anderegg

Nächste Führungen
22. März, 15 bis 16 Uhr
22. März, 18.30 bis 19.30 Uhr
4. April, 18.30 bis 19.30 Uhr
12. April, 15 bis 16 Uhr

12. April, 18.30 bis 19.30 Uhr
17. April, 18.30 bis 19.30 Uhr

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