Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 01.03.2023

Professionalisiert und gemeinsam für Gleichberechtigung

Erster Vernetzungsanlass mit Strahlkraft – neuer Verein gegründet

Neue Wege gehen – das will das OK des Feministischen Streik Thurgau. Nachdem die Organisation des Streiks im letzten Jahr in die Hände der Frauenfelderinnen Anna Villiger und Sina Weibel übergeben wurde, setzen diese nun auf neue, professionellere Strukturen. Vergangene Woche gründeten sie mit vier weiteren Frauen den Verein «Feministisches Streikkollektiv Thurgau».

 

 

Die sechs Frauen Cornelia Hauser, Sarah Mächler, Sandra Strese, Lia Weibel, Anna Villiger und Sina Weibel gründeten am Vernetzungsanlass vergangene Woche in Frauenfeld den Verein «Feministisches Streikkollektiv Thurgau» – kurz FSKTG. Ziel des Vereins ist es, auf Themen wie Diskriminierung, Ungleichbehandlung der Geschlechter, geschlechtsspezifische Gewalt, Sexismus, Rassismus und unbezahlte Care-Arbeit aufmerksam zu machen. Als Mittel zur Aufmerksamkeit wird auch in diesem Jahr für den 14. Juni wieder ein feministischer Streik organisiert. «Es soll ein gesellschaftliches Bewusstsein für Gleichstellung aller Geschlechter erzeugt werden. Doch das ist noch ein langer Weg, daher werden darüber hinaus über das Jahr verteilt weitere Aktionen und Veranstaltungen geplant», sagt Co-Präsidentin Anna Villiger.

Webseite in Arbeit
Am ersten Vernetzungstreffen am Mittwoch vor einer Woche mit 15 Anwesenden stellten sich die Vorstandsmitglieder des neugegründeten Vereins vor, sprachen über ihre Beweggründe, einen solchen Verein zu gründen, die Ziele des Vereins und wieso es auch heute noch immer nötig ist, Aufmerksamkeit für den Gender Gap – zu Deutsch: Geschlechterkluft – zu generieren. Der Verein wird hierfür demnächst eine neue Webseite online schalten und dort Informationsmaterial bereitstellen, um den Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, ebenfalls auf die Missstände aufmerksam zu machen.

Mehr als «nur» Streik
Beim Austausch wurde deutlich, welche Beweggründe jede Einzelne der Anwesenden hat, um sich für die Rechte der Frauen zu engagieren. «Jedes Beispiel unterstrich, was für Ungerechtigkeiten Finta-Personen, also Frauen, Inter-, Trans- und Agender, tagtäglich gegenüberstehen», sagt Co-Präsidentin Sina Weibel. Das sei mit ein Grund, warum sich der FSKTG nicht nur als ein Kollektiv zur Organisation des jährlichen feministischen Streiks sieht, sondern vielmehr eine Bewegung ins Leben rufen möchte, um auch über den Streik hinaus auf Missstände aufmerksam zu machen und Aufklärungsarbeit zu leisten. Vor dem Streik am 14. Juni stehen bereits zwei weitere Daten im FSKTG-Kalender: Am 29. April findet eine Soliparty – kurz für Solidaritätsparty – mit Kinderprogramm und am 27. Mai ein Aktionstag statt.

Michael Anderegg


Wer sich für eine Mitgliedschaft interessiert: info@femstreiktg.ch