Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 22.02.2023

Schwieriges Jahr erwartet

GV des Industrie- und Handelsvereins der Region Frauenfeld

Die Mitgliedsfirmen des Industrie- und Handelsvereins der Region Frauenfeld haben zu einem grossen Teil ein gutes Jahr hinter sich. Angesichts des Umfelds sprach Präsident Pablo Moirón am Montagabend bei der GV im Casino von einem «zufriedenstellenden, vielleicht sogar guten Jahr». 2023 werde aber schwierig.

 

 

Wie die Umfrage bei den 58 Mitgliedsfirmen zum Geschäftsverlauf im vergangenen Jahr gezeigt hatte, blieben die Zahlen hinter den Erwartungen zurück. So hatten 2022 mehr Firmen einen rückläufigen Geschäftsgang verzeichnet als prognostiziert, nahezu unverändert blieb die Zahl jener Firmen, die einen besseren Geschäftsgang erwartet hatten. Entsprechend ist der Anteil der Firmen mit ausgeglichenem Geschäftsgang zurückgegangen. Daraus resultiert gesamthaft ein leicht negativer Verlauf. Angesichts der «wirtschaftlichen Grosswetterlage» dürfe man aber zufrieden sein, sagte Präsident Pablo Moirón.

Erwartungen deutlich schlechter
Die Erwartungen für 2023 sind deutlich schlechter. 21 Prozent der Mitglieder gehen von einem rückläufigen Geschäftsgang aus (vor einem Jahr waren es lediglich 6 Prozent) und nur 33 Prozent gehen von einem steigenden Geschäftsgang aus (Vorjahr 58 Prozent). In seinem Jahresbericht zählte der Präsident im Weiteren zahlreiche Aktivitäten im Bereich Berufsbildung auf, was das grosse Engagement des IHF im Bereich der Nachwuchsförderung unterstreicht. Diese Ausführungen verdankten die Wirtschaftsvertreter sowie die Gäste aus Politik, Verwaltung und Bildungsinstitutionen mit grossem Applaus.

Wo bleibt die Wirtschaft?
Irritation war den Ausführungen von Pablo Moirón zu den aktuellen Planungen und einem Symbolbild der Stadt zu entnehmen, wo viel über Verkehrswege, Freizeiträume, Entwicklungsgebiete und anderes zu finden ist, «es geht aber nirgends um Wirtschaft und Arbeit». Dabei sind es doch nicht zuletzt die Arbeitsplätze, die von Gewerbe und Industrie bereitgestellt werden und die am Ende entscheidend sind für den Wohlstand. Im Weiteren vermisse man generell ein klares Bekenntnis zur Industrie. Aus diesem Grund fordert der w die Stadt auf, die Wirtschaft künftig in Strategien und Studien miteinzubeziehen.
Der w wird aber auch selbst aktiv: Um die Bedeutung von Industrie und Handel, respektive der gesamten Wirtschaft, verstärkt ins Bewusstsein zu rufen, lanciert der Industrie- und Handelsverein der Region Frauenfeld eine Informationsoffensive.

Vorstand bestätigt
Im Weiteren wurden jene Vorstandsmitglieder, deren dreijährige Amtszeit abgelaufen ist, für eine weitere Amtsperiode bestätigt: Andrej R. Jakovac, Willi Studer und Gerold Eger. Als Präsident bestätigt wurde Pablo Moirón. Beide Wahlen erfolgten mit grossem Applaus. Zusammen mit Oliver Vietze und Daniel Jud bilden Sie weiterhin den Vorstand. Ebenfalls grossen Applaus sowie Blumen gab es zudem für Marita Schneider-Kuhn von der Baumer Group, die seit Jahren im Hintergrund für eine reibungslose Administration sorgt.

Andreas Anderegg