Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 08.02.2023

Ute Klein präsentiert eine Welt in Bewegung

Atmosphärische Landschaften im Bernerhaus

«Mich interessieren Fliessprozesse, (Farb-)Wahrnehmung, Übergänge und Wechselwirkungen: im Bild, zwischen Bildern, zwischen Bildern im Kopf und der Realität oder zwischen Bildern und Raum, das Hin und Her von Ansicht und Erinnerung, von Raum und Bewegung». So umschreibt die in Amriswil wohnhafte Ute Klein das, was das interessierte Kunstpublikum bis am 12. März im Bernerhaus Frauenfeld erkunden kann.

 

 

Anabel Roque-Rodriguez, Kunsthistorikerin aus Winterthur, betonte anlässlich der Vernissage vom Samstag: «Die Arbeiten von Ute Klein zeigen, was Malerei noch sein kann: nämlich ein Sichtbarmachen von Farbübergängen und wie diese fast wie musikalische Kompositionen Farbklänge ergeben.» In zwei Worten? «Atmosphärische Landschaften», das bekomme man hier zu sehen. Und effektiv: Wer durch die Räume lustwandelt, findet sich in einer Welt voller unaufhörlicher Bewegung. Auch bei Ute Klein war vieles im Fluss: Ihre Ausbildung führte sie von der Universität Bern an die Gestaltungsschule M+F Luzern, als Artist in Residence ins Künstlerschloss Plüschow (D), dann zur Fundaziun Nairs (CH), zur Cité des Arts in Paris (F) und schliesslich gar nach Down-Under, ins australische Melbourne. 1999 erhielt sie den Adolf-Dietrich-Förderpreis der Thurgauischen Kunstgesellschaft, 2020 den Kulturpreis der Stadt Amriswil. 2013 gewann sie den öffentlichen Wettbewerb für eine Wandmalerei im Neubau des Spitals Frauenfeld, wo seit letztem Jahr vor den Konferenzräumen ihr grünes «fliessendes» im Empfang prangt.

Thomas Schaffner