Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 25.01.2023

Umfangreiches Jahresprogramm in der Kartause Ittingen präsentiert

Ein Ort des Miteinanders

In diesem Jahr steht in der Kartause Ittingen neben Kultur vor allem der Garten und der Ittinger Wald im Mittelpunkt. Denn dort soll das erste Thurgauer Waldreservat, das vor 25 Jahren erstellt wurde, eine Auffrischung erhalten. Ausserdem bietet das Jahresprogramm so manch spannendes.

 

 

Auch in einem sich langsam entwickelnden Gebiet tut sich etwas. «Zwischen damals und heute sind doch deutliche Veränderungen sichtbar», sagte Heinz Scheidegger, Procurator der Kartause Ittingen, bei der Präsentation des Jahresprogramms im Thurgauer Kunstmuseum in der Kartause Ittingen letzte Woche. Er bezieht sich damit auf das erste im Thurgau erstellte Waldreservat im Ittinger Wald, das heuer 25 Jahre alt wird. Aus diesem Grund will die Stiftung Kartause Ittingen im Frühling einen neuen, geführten 2,5 Kilometer langen Rundgang mit elf Standorten erarbeiten, der von einer Broschüre sowie QR-Codes, die Informationen liefern, begleitet wird.

Klostergarten damals und heute
Das Programm im Kunstmuseum ist auch in diesem Jahr abwechslungsreich. So ist man bereits mit der Ausstellung von Hannes Brunner gestartet. Folgen werden Ausstellungen von Peter Somm, Rachsel Lumsden, Hans Krüsi und Adolf Dietrich.
Die erste Ausstellung im neuen Themenraum des Ittinger Museums trägt den Titel «Klosteraufhebung – Der letzte Prior» und startet am 21. Februar. Wie Markus Landert, Direktor des Ittinger und des Kunstmuseums Thurgau sagt, handelt es sich dabei um ein bisher wenig untersuchtes Ereignis von historischer Bedeutung.
Auch der Garten des Klosters wird 2023 eine zentrale Rolle einnehmen: «Mit einer Gartenausstellung wollen dessen Veränderungen aufzeigen. Der Klostergarten war einst ein spiritueller Ort der Meditation, dann wurde ein privater Park daraus und heute muss er diverse Nutzen, auch im touristischen Bereich, abdecken», so Markus Landert weiter.

Spannende Konzertreihe
Auf dem Programm stehen auch die 27. Ittinger Pfingstkonzerte unter der Leitung von Nicolas Altstaedt. «Das Programm ist etwas aussergewöhnlicher als üblich, aber wieder sehr abwechslungsreich», sagte Heinz Scheidegger dazu. Die Konzertgäste erwartet eine in dieser Form seltene Gegenüberstellung unterschiedlicher Epochen und Gattungen sowie eine Vielzahl von Entdeckungen. Aufgeführt werden Werke von Iannis Xenakis, Arnold Schönberg und Constantin Regamey – ein Schwerpunkt liegt ebenso auf der böhmisch-mährischen Musik. Insbesondere die Kammermusik von Antonín Dvorˇák steht dabei im Fokus.

Auszeit-Angebot
«Tecum», das Zentrum für Spiritualität, Bildung und Gemeindebau der Evangelischen Landeskirche Thurgau, will den sinnsuchenden Menschen in der Kartause Ittingen ein Angebot bieten, das es ihnen erlaubt, «in so verrückten Zeiten» eine Auszeit zu nehmen. «Das ist ein wichtiges und beliebtes Angebot», sagt «tecum»-Leiter Thomas Bachofner. Wie er weiter sagt, werden auch professionelle Handauflege-Kurse stattfinden.
Michael Anderegg