Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 25.01.2023

Öffentliche Räume geben zu reden

Andrea Hofmann Kolb im Gespräch

Das überparteiliche Komitee «Andrea Hofmann Kolb in den Stadtrat» hat am Samstagmittag zum «Stadthäppchen» ins StadtLabor eingeladen. Marianne Sax moderierte die Diskussion.

 

 

Andrea Hofmann Kolb tritt am 12. März zur Wahl in den Frauenfelder Stadtrat an. Sie vertritt am «Stadthäppchen» klare Haltungen. Moderatorin Marianne Sax spricht öffentliche Räume in der Stadt an. Altstadt, Kaserne und Casino geben zu reden. Das Casino steht mit einem Kaufangebot im Zentrum. Hofmann spricht sich gegen einen Verkauf aus, weil «man zuerst schauen müsse, was man genau will». Begehrlichkeiten gibt es in der Kantonshauptstadt viele, wie sich in der anschliessenden Diskussion im Plenum mit rund 20 Besucherinnen und Besuchern zeigte. Eine grosse Baustelle wäre mit Emissionen verbunden. Alt Kantonsrätin Ruth Kern ist beispielsweise gegen den Wohnungsbau im Hochpreissegment, da dies mehr Einsprachen gäbe. Ein Besucher bemängelte ein weiteres «Altstadtproblem» mit dem Bahnhofplatz.

«Es braucht Entscheide»
Hofmanns Arbeitsstelle beim Amt für Gesellschaft und Integration befindet sich in der Casino-Liegenschaft. Investitionsbedarf sei zwar vorhanden, weiss Hofmann. «Doch die Liegenschaften neben dem Casino sind in einem schlechteren Zustand.»
Zuversicht versprüht sie mit der Nutzung der Kaserne. Ein Stadtsaal liesse sich in der Reithalle bauen, unter dem Dachgeschoss eine Bar einrichten.
Als eine Erfolgsgeschichte bezeichnet Andrea Hofmann Kolb den Pumptrack, den der Kinderrat initiierte. Jugendliche störten sich an der Altstadt daran, dass zu schnell und zu viel gefahren werde, Strassentafeln zu klein sind. Hofmann sagt: «Anstelle von weiteren Befragungen braucht es Entscheide.» Sie fügt an: «Die Altstadt lebt.» Bei der vergangenen Abstimmung habe sich der Stadtrat eher «mutlos» gezeigt. Mit dem Gegendruck des Gewerbes habe sie sich selber rund ein halbes Jahr lang nicht mehr als Konsumentin in der Altstadt willkommen gefühlt.

Hoher Bedarf für alle Bedürfnisse
Sax findet die Öffnungszeiten von Rathaus, Bibliothek und Museen zu kurz. Hofmann sagt dazu, dass viel gemacht werde, unterschwellige Angebote seien aber diskutabel. Als ein neues Phänomen wird ein Obdachloser am Bahnhof beobachtet. Für Flüchtende sei die Stadt vorbereitet, nicht aber für Obdachlose. Ein Frauenfelder bemängelt die hohen Preise für Busfahrten. Hofmann würde für die Frauenfelder Bevölkerung nach finanziellen Ressourcen suchen, um ein gratis Busticketangebot zu schaffen.

Manuela Olgiati