Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 18.01.2023

Aus Träumen Kunst erschaffen

Ausstellung noch bis 28. Januar

Der Schreiner und Künstler Florian Hunziker stellt derzeit in seiner Werkstatt an der Balierestrasse 17 Holzschnitte aus, die er in den Rauhnächten zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag angefertigt hat.

 

 

Seit jeher umgeben die Rauhnächte ein besonderer Zauber und eine tiefe Faszination, sie gelten als Zeit, in denen man besonders viel träumt und den Mythen zufolge sollen die Träume für das stehen, was im kommenden Jahr passiert. So beispielsweise der Traum in der ersten Nacht für den Januar, jener in der zweiten für den Februar und so weiter. Florian Hunziker hat sich intensiv mit dem Thema Rauhnächte beschäftigt und verarbeitet seine Träume aus dieser Zeit seit zehn Jahren jeweils mit Holzschnitten, von denen er dann diverse Drucke zum Verkauf anfertigt. In den kürzlich zu Ende gegangenen dunkelsten Tagen zog er sich zum ersten Mal für zwölf Tage komplett zurück, nämlich in ein altes Badehaus in Romanshorn. «Natürlich träume ich mehr, als ich am Ende mit Holzschnitten verarbeiten kann. Aber ich wähle die markantesten Eckpunkte aus», erklärte er an der Vernissage am vergangenen Freitag.

Noch bis am 28. Januar
Ein Besucher wollte wissen, ob sich denn die Träume wirklich bewahrheiten, wie es ihnen nachgesagt wird. Florian Hunziker: «Es ist eine Frage der Interpretation. Zum Beispiel habe ich einmal eine Kette geschnitzt. Ich dachte, sie steht für Gefangenschaft. Aber je länger ich darüber nachdachte und der Monat dann gekommen war, konnte sie eben auch für Sicherheit stehen». Die mit Ölfarbe hergestellten Drucke der Holzschnitte des aktuellen Jahres, wie auch solche der letzten zehn Jahre, sind in der Werkstatt von Florian Hunziker noch bis am 28. Januar zu bestaunen und zwar diese Woche Donnerstag und Freitag sowie am Freitag nächster Woche jeweils von 17 bis 19 Uhr, sowie an den kommenden beiden Samstagen von 14 bis 16 Uhr.

(mra)