Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 18.01.2023

Ruhige Versammlung mit gewichtigen Ankündigungen

Endlich wieder Bechtelisversammlung der Bürgergemeinde

Am Montagmorgen lud die Bürgergemeinde Frauenfeld zur traditionellen Bechtelisversammlung. Die letzten zwei Jahre konnte diese wegen Corona nicht stattfinden. Diskussionen gab es keine, aber die Wahlen vom Mai werfen bereits ihre Schatten voraus. Mehrere VR-Mitglieder stellen sich zwar nochmals zur Wahl, werden die nächste Legislatur allerdings nicht beenden. Unter anderen Bürgerpräsident Titus Moser.

 

 

Nach dem Glockengeläut der Rathausglocke eröffnete Bürgerpräsident Titus Moser die Versammlung. Im Grossen Bürgersaal fanden sich «rekordverdächtige» 172 Stimmberechtigte ein. Die traktandierten Geschäfte waren schnell abgearbeitet. Das Protokoll der letzten Versammlung wurde einstimmig angenommen und die Einbürgerung von Michael Büchi zur Kenntnis genommen.

Gutes Forstjahr
Den Forst- und Liegenschaftenbericht präsentierte Bürgerrat Bruno Diethelm. Darin informierte er unter anderem über die Holzlieferung für die Schlossbadi Frauenfeld. 1200 Kubikmeter Rundholz stellte die Bürgergemeinde dafür bereit. Weitere 500 Kubikmeter stammen von der Bürgergemeinde Gachnang und 300 Kubikmeter aus den Stadt- und Privatwaldungen. Weil Brennholz wegen der Energiekrise aufgrund des Ukraine-Kriegs knapp wurde, habe man gemäss Bruno Diethelm bereits im Oktober 120 Ster-Rugel Brennholz aufbereitet. Dieses habe man sogar im Holzheizkraftwerk der Bioenergie AG Frauenfeld trocknen lassen, damit man aktuell noch einen Vorrat zur Verfügung hat. Gesamthaft hat die Bürgergemeinde im Jahr 2022 über 4400 Kubikmeter Holz verkauft.

Mehr Wald
Die Erbgemeinschaft Jakob Kübler hat der Bürgergemeinde eine Waldparzelle von 19 Aren verkauft, damit befinden sich nun rund 409 Hektaren Land im Besitz der Bürgergemeinde. Am Philosophenweg wurde durch das Team von Markus Frei (Engelwy Uesslingen) eine neue Rebanlage erstellt. «Ich bin überzeugt, dass wir in zwei, drei Jahren unseren ersten, «neuen Bürgerwein» anbieten können», sagte Bruno Diethelm. Der Bericht wurde von der Versammlung ebenfalls einstimmig gutgeheissen.

Aufstockung und Rücktritte
Spannend wurde es dann bei den Mitteilungen. So erhält die Altersheimstiftung der Bürgergemeinde rund eine Million Franken aus dem Nachlass von Laura Schärer. Ausserdem muss das Försterhaus saniert werden (siehe Kasten). Für die Jahresversammlung vom 11. Mai kündigte Titus Moser Wahlen an. «Wir wollen verjüngen und den Verwaltungsrat von 11 auf 13 Personen vergrössern», erklärte der Bürgerpräsident. Dies auch, weil aus Altersgründen nicht alle bisherigen VR-Mitglieder die Legislatur bis 2027 beenden möchten. «Auch ich habe mich entschieden, mein Amt als Bürgerpräsident nach einer Übergangszeit in einem Jahr an eines der designierten, jüngeren Mitglieder zu übergeben», so Titus Moser.

Michael Anderegg


Försterhaus muss saniert werden
Etwas überrascht dürften die Bürgerinnen und Bürger über die Ankündigung der gebundenen Ausgaben für die Sanierung des Försterhauses gewesen sein. Dieses ist dringend sanierungsbedürftig, um eine Neuvermietung vorzunehmen. «In den vergangenen 30 Jahren wurde auf Wunsch der Mieter nichts saniert. Jetzt nach ihrem Auszug ist es aber dringend nötig», sagte Bürgerpräsident Titus Moser. Für die ausgefallene Heizung mussten im Dezember bereits 50 000 Franken investiert werden, um Schäden durch die Kälte vorzubeugen. Die weitere Wohnungssanierung beläuft sich auf rund 150 000 Franken. Gegen das Kostendach von 200 000 Franken gab es keine Voten.
(mra)