Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 11.01.2023

Interview mit einem Chellewiib

Ich bin jedes Jahr ein wichtiger Teil der Nacht der Nächte in Frauenfeld.
Ohne mich läuft nichts.

 

 

Was ist so richtig schön an Ihrem derzeitigen Wohnort?
Natürlich hat Frauenfeld unheimlich viel zu bieten. Aber eigentlich lebe ich nur wegen dem Bechtelistag und der Fasnacht hier.

Woran erkennt man Sie in einer grossen Menschenmenge?
Am weissen, gebundenen Kopftuch samt Chelle.

Sie können noch heute verreisen. Wohin zieht es Sie spontan?
Der Karneval in Köln soll ganz schön sein, aber dafür bin ich zu früh und die Nacht der Nächte will ich ja auch nicht verpassen. Also bleibe ich hier.

Welches Kleidungsstück hängt trotz wiederholtem Ausmisten immer noch an seinem Platz und wieso?
Das Chellewiiber-Outfit meiner Oma. Tradition ist wichtig.

Sie haben das grosse Los gezogen und Fr. 50’000 gewonnen. Einzige Bedingung: Sie müssen das Geld noch heute ausgeben. Was machen Sie damit?
Mehr Chellen braucht das Land. Ganz viele kaufen und am 16. Januar allen Frauen verteilen.

Wohin gehen Sie an Ihrem Wohnort, wenn Sie allein sein wollen?
Wer will denn schon alleine sein? Zusammen macht alles mehr Spass.

Wie lange brauchen Sie nach den Ferien, bis Sie sich an Ihrem Wohnort das erste Mal nerven? Und worüber?
Ich nerve mich selten, und wenn doch, dann muss eben eine Chelle dran glauben. Davon habe ich aber genug.

Diesen Sonntag um 13 Uhr bin ich...
… mitten in den Vorbereitungen für den Montag.

In welchem Job wären Sie eine totale Fehlbesetzung?
Als Wilder Mann.

Was haben Sie immer in Ihrem Kühlschrank?
Sekt, ein kühles Blondes und Mineralwasser für den Tag danach.

Was würden Sie als Bundesrat anders machen?
Den Bechtelistag zum zweiten Nationalfeiertag erklären.

Auf was könnten Sie locker verzichten?
Auf Nörgler, Spassbremsen und den Kater danach.

Was sind Ihre Ufsteller?
Alle anderen Chellewiiber, die mit mir den Bechtelistag feiern.

Wenn Sie eine berühmte Persönlichkeit – egal ob lebendig oder tot – treffen dürften: Wer wäre es und warum?
Das allererste Chellewiib, den ersten Wilden Mann und den ersten Karawatschler, um ihnen für das Brauchtum zu danken.

Was war die beste Entscheidung in Ihrer beruflichen Laufbahn?
Zur Chelle zu greifen, was sonst?

Was möchten Sie unbedingt einmal machen?
Mit fünf Chellen gleichzeitig, auf einem Bein stehend, im Rathaus auf einem Tisch jonglieren.

Was wollten Sie als Kind werden?
Karawatschler (lacht). Nein, ich bin geworden, was ich werden wollte.

Auf was können Sie schlecht verzichten?
Auf einen bestimmten Tag im Jahr. Erraten Sie, welchen?

Vor was haben Sie am meisten Respekt?
Vor allen, die gemeinsam und friedlich das Fest der Feste in Frauenfeld feiern.