Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 26.10.2022

Die Nebenrolle im Mittelpunkt

Am Samstag feiert «Geppetto» in der Theaterwerkstatt Gleis 5 Premiere

Mit dem Stück «Geppetto» feiert am Samstag in der Theaterwerkstatt Gleis 5 am Bahnhof Frauenfeld ein nicht alltägliches Theaterstück seine Premiere. Denn es erzählt die Geschichte des Vaters von Pinocchio, der frechen Marionette mit der länger werdenden Nase, wenn sie lügt.

 

 

Gut Ding will Weile haben – ganz nach diesem Motto geht die Premiere von «Geppetto» in der Theaterwerkstatt Gleis 5 in der ehemaligen Lokremise am Bahnhof SBB über die Bühne. Denn die ersten Proben zu diesem Stück für zwei Akteure fanden schon im September letzten Jahres statt – damals wurde allerdings lediglich ein kreativer Prozess angestossen. Schliesslich orientiert sich die italienische Regisseurin Elisa Canessa nie an einem fixen Drehbuch, vielmehr lässt sie sich jeweils vom Material überraschen und begleitet die Schauspieler auf der Suche nach dem Unerwarteten. «Dieser Prozess ist aber seit geraumer Zeit abgeschlossen, nun stehen die Aufführungen vor der Tür», sagte Noce Noseda am Montagnachmittag in der Theaterwerkstatt. Dort informierte er gemeinsam mit Regisseurin Elisa Canessa, Schauspieler-Kollege Federico Dimitri sowie Florence Leonetti von der Theaterwerkstatt über die Premiere.

Kurzweilige Reise
Bei diesem Stück rückt der Vater von Pinocchio in den Mittelpunkt des Geschehens. Denn es dreht sich alles um den Schreiner Geppetto und die Erfahrungen des Erschaffers der Holzfigur. Während etwas mehr als einer Stunde werden die Besucherinnen und Besucher dabei auf eine kurzweilige Reise mitgenommen, wobei Regisseurin Elisa Canessa noch nicht alles preis geben wollte: «Die Zuschauerinnen und Zuschauer sollen sich überraschen lassen, was Geppetto alles erlebt», kündigt sie in italienischer Sprache an.

Kindergeschichte für Erwachsene
Für das Bühnenbild sorgen drei Hellraumprojektoren, die an die Schulzeit erinnern. Zwar hat auch die Geschichte von Pinocchio viel mit Schule und Schulzeit zu tun, das ist es denn aber auch schon. Denn Geppetto ist eine Geschichte für Erwachsene – besser gesagt, «eine Kindergeschichte für Erwachsene», sagt Noce Noseda und lacht. Regisseurin Elisa Canessa hat ihre Fassung in italienischer Sprache geschrieben und in italienischer Sprache fanden auch die ersten Proben statt. Seit drei Wochen wird nun aber auf Deutsch geprobt. Das Stück ist eine Co-Produktion von der Theaterwerkstatt Gleis 5 und der Compagnia Dimitri aus Canessa (I). Die weltbekannte Geschichte der frechen Marionette Pinocchio, deren Nase beim Lügen zunehmend länger wird, hat Carlo Collodi im Jahr 1881 geschrieben. 
(aa)

www.theaterwerkstatt.ch

Aufführungsdaten:
​Samstag, 29. Oktober, 20 Uhr (Premiere); Sonntag, 30. Oktober, 17 Uhr; Donnerstag, 10. November, 20 Uhr; Freitag, 11. November, 20 Uhr; Samstag, 12. November, 20 Uhr; Sonntag, 13. November, 17 Uhr; Donnerstag, 17. November, 20 Uhr; Freitag, 18. November, 20 Uhr; Samstag, 19. November, 20 Uhr; Sonntag, 20. November, 17 Uhr.