Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 28.09.2022

Energiesparen nur in Quartieren

Am vorletzten Montagnachmittag informierte die Stadt über diverse Energiesparmassnahmen. Geplant war auch, die öffentliche Strassenbeleuchtung zwischen 1 und 5 Uhr auf dem gesamten Stadtgebiet, ausser dem Bereich des Bahnhofs, abzuschalten. Eine vom Kanton Thurgau erlassene Weisung verunmöglicht die ursprünglichen Ziele, weil gemäss dieser auf allen Kantonsstrassen die Fussgängerstreifen mit ihren Annäherungsbereichen die ganze Nacht zu beleuchten sind. Dadurch sind bei der Strassenbeleuchtung nur rund 35 Prozent der ursprünglich geplanten Einsparungen möglich.

 

 

Ein grosser Energieverbraucher in der Stadt Frauenfeld ist die öffentliche Beleuchtung. Der Verbrauch beträgt rund 1 700 000 Kilowattstunden (kWh) Gesamtverbrauch und verursacht Energiekosten von rund 303 500 Franken pro Jahr. Aufgrund der kantonalen Weisung müssen Fussgängerquerungen auf den Kantonsstrassen neu die ganze Nacht beleuchtet werden. Bei der Schaltung ist eine Unterscheidung einzelner Strassenlampen nicht möglich, es können nur komplette Trafokreise geschaltet werden. Das Einsparpotenzial mit der Abschaltung, die neu zwischen 23 Uhr und 5 Uhr liegt, beträgt mit diesen Vorgaben nicht rund 600 000 kWh/Jahr, sondern nur noch 200 000 kWh/Jahr. Dies weil alle Kantonsstrassen während der ganzen Nacht beleuchtet bleiben müssen.

Fussgängerstreifen
Auf dem Stadtgebiet der Stadt Frauenfeld gibt es rund 30 Fussgängerquerungen, die über Kantonsstrassen führen. Diese und deren Annäherungsbereiche gilt es neu während der ganzen Nacht zu beleuchten, damit querende Fussgänger erkennbar sind. Somit bleibt über die Hälfte des Stadtgebietes während der ganzen Nacht beleuchtet.

Trafostationen
Auf dem Stadtgebiet stehen rund 100 Trafostationen, die auch die öffentliche Strassenbeleuchtung mit elektrischer Energie speisen. Dabei gibt es anschlusstechnisch keinen Unterschied zwischen Quartier- und Kantonsstrassen, so wie in anderen Städten auch. Dies bedeutet, dass die Beleuchtung der Strassen nicht entsprechend dem Eigentum abgestellt werden kann. Durch die kantonale Weisung können in Frauenfeld nur noch rund 30 Trafostationen in den Quartieren abgeschaltet werden. Alle anderen Trafostationen bedienen auch die Strassenbeleuchtungen entlang der Kantonsstrassen, die beleuchtet bleiben müssen. Zur Energieeinsparung für den kommenden Winter ist auch die städtische Weihnachtsbeleuchtung in Betracht gezogen worden. Die Weihnachtsbeleuchtung der Stadt Frauenfeld besteht aus Beleuchtungselementen in den Bäumen an der Promenade und an der Rheinstrasse sowie aus Lichtbildern, die an verschiedene Gebäude projiziert werden. Sie erzählt die Weihnachtsgeschichte auf besondere und eindrückliche Weise und erfreut sich grosser Beliebtheit. Doch auch wenn die Leuchtmittel aus energieeffizienten Lampen und Projektoren bestehen, so verbraucht sie in vollem Umfang rund 30 000 kWh. Dies entspricht dem Durchschnittsjahresverbrauch von elf Zwei-Personen-Haushalten. Deshalb wird auf die Montage der Lichtbilder verzichtet, bis auf dasjenige, das auf die evangelische Kirche leuchtet. Auch auf die Installation der Baumbeleuchtung wird verzichtet. Die Quartiervereine Ergaten-Talbach, Kurzdorf und Langdorf verfügen über eigene Weihnachtsbeleuchtungen. Sie haben entschieden, auf die Aufschaltung zu verzichten und prüfen andere Möglichkeiten. 

(thp/svf)