Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 07.09.2022

Das Redinghaus erstrahlt in neuem Glanz

Nach monatelanger Sanierung

Die Sanierung des Redinghauses an der Zürcherstrasse 180 befindet sich kurz vor dem Abschluss. Nach der Entfernung des Gerüsts ist nun der Blick frei auf die renovierte Fassade. Für die Sanierung und Renovation der Stuckaturen konnte ein Betrag von 20 000 Franken aus dem Vermächtnis von Roger Gonzenbach eingesetzt werden. Sehr zur Freude seiner Nachkommen und der Stadt.

 

 

Stadtrat Andreas Elliker bedankte sich am Freitagmorgen im Rahmen einer Medienorientierung einleitend bei den Nachkommen von Roger Gonzenbach für den an die Stadt vermachten Betrag. Er freut sich, dass das Redinghaus am Eingang zur Altstadt nun «im neuen Glanz erstrahlt» und machte darauf aufmerksam, dass Gebäude im Besitz der Stadt für die Stadtentwicklung von grosser Bedeutung sind. Neben dem Redinghaus sind das noch die Gebäude an der Freie-Strasse 15, 17 und 19.
«Damit die Stadt die Altstadt bestmöglich mitgestalten kann, ist Grundeigentum in diesem Gebiet von grossem Vorteil», ergänzte Stephan Winkler, Bereichsleiter Projektierung und Bau beim städtischen Amt für Hochbau und Stadtplanung.

Geschichtsträchtiges Haus
Die Stadt Frauenfeld übernahm das Redinghaus im Jahr 2006 und gelangte damit in den Besitz eines Hauses, in dem sich städtische, kantonale und eidgenössische Geschichte in einzigartiger Weise begegnen, was auch im Buch «Das Redinghaus in Frauenfeld» von Angelus Hux nachzulesen ist. Seit 2007 ist die Genius Media AG und seit 2010 auch die Frauenfelder Woche im Redinghaus zu Hause.
Martin Langer vom kantonalen Amt für Denkmalpflege hob den Stellenwert des Gebäudes am östlichen Stadteingang hervor. Neben den bogenförmigen Giebelfeldern und den gequaderten Ecklisenen – das sind die schmalen, vertikalen Wandverstärkungen – wertet auch qualitativ wertvoller, plastischer Schmuck den Kopfbau der Altstadtzeile auf. Auch Gerald Gonzenbach, Sohn von Roger Gonzenbach, zeigte sich zufrieden mit dem Aussehen des Redinghauses und damit, dass das von seinem Vater zur Verschönerung der Altstadt zur Verfügung gestellte Legat so sinnbringend eingesetzt wurde. «Ich bin mir sicher, er wäre zufrieden», so Gerald Gonzenbach.

Michael Anderegg

Vielfältige Baumassnahmen vorgenommen
Das Redinghaus wurde letztmals im Jahre 1972 renoviert. In der Zwischenzeit erfolgten nur kleine Reparaturarbeiten. Neben der starken Verschmutzung wies die Fassade auch verschiedenste Schäden auf. Nun wurde sie heruntergewaschen und mitsamt der Natur- und Kunststeinarbeiten der Dachuntersicht und der Giebelfelder neu gestrichen. Die bestehenden Fenster wurden passgenau durch neue Denkmalschutzfenster ersetzt.
Das Metallgeländer auf dem Flachdach der Druckerei wurde zudem gereinigt, erhöht und neu beschichtet. Das Dachgeschoss wurde von innen nach den heutigen energetischen Vorgaben wärmegedämmt. Die Massnahmen sind bereits deutlich spürbar. Im Winter sollen dank den getroffenen Massnahmen rund 35 000 Kilowattstunden Energie pro Jahr eingespart werden. Gleichzeitig mit den Dämmmassnahmen wurden auch Brandschutzmassnahmen im Dachgeschoss umgesetzt. Derzeit laufen noch die Wärmedämmmassnahmen am Flachdach der Druckerei. Diese Arbeiten werden Mitte September abgeschlossen sein. Für die Sanierung wurde im Mai 2019 ein Kredit in Höhe von 621 400 Franken bewilligt. 

(mra)