Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 31.08.2022

Bauen mit Holz ist ein Beitrag zum Klimaschutz

53,8 Kubikmeter Holz aus einheimischen Wäldern

Wer mit Holz baut, leistet einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Paul Koch, Präsident von Lignum Ost, der Dachorganisation der Thurgauer Wald- und Holzwirtschaft, verlieh am vergangen Montag der Bauherrschaft des Neubaus «Betriebsleiterhaus Rickenbach» in Frauenfeld das «Label Schweizer Holz» für 93,6 Prozent verbautes Holz aus regionalen Wäldern.

 

 

Bei der Planung des Neubaus war für Sonja und Benjamin Rickenbach eines klar: «Wir möchten soweit möglich nur Holz aus den umliegenden Wäldern verwenden.» Vor der Label-Übergabe erklärte der Bauherr warum das für ihn und seine Frau von Anfang an so klar war: «Wir sind eine hölzige Familie; mein Bruder ist Förster, mein Schwiegervater Schreiner und unser Sohn lernt Zimmermann.» Vom Neubau sei die ganze Familie begeistert. Die Handwerker hätten hervorragende Arbeit geleistet und der Holzbau passe hervorragend in die Landwirtschaftszone, erklärte Benjamin Rickenbach.

Cooles Haus entstanden
Für Planer Bruno Nadler, vom Architekturbüro Bissegger Schoch AG, Matzingen, war die Zusammenarbeit mit der Familie Rickenbach und der Holzbaufirma Krähenbühl AG aus Thundorf eine Freude. In enger Absprache mit allen Beteiligen sei aus dem in die Jahre gekommenen Chalet ein optimal abgestimmtes, bedürfnisgerechtes Betriebsleiterhaus entstanden. Weniger Freude bereitete Nadler dagegen die behördliche Bürokratie. Nach Einreichung des Bauprojekts habe es auf den Tag neun Monate gedauert, bis die Baubewilligung eingetroffen sei. «Dank der Kompetenz der Firma Krähenbühl und den beteiligen Handwerkern ging es dann aber rassig voran. Bereits Ende November des vergangenen Jahres feierten wir Aufrichte und schon Ende Juni dieses Jahres konnte der Einzug der Familie Rickenbach erfolgen.» Tobias Krähenbühl, Geschäftsleitungsmitglied der Krähenbühl Holzbau AG bedankte sich für das Vertrauen. Mit seiner Firma versuche er, wenn immer möglich mit regionalem Holz zu bauen. Rickenbachs hätten seine Vorschläge, trotz etwas höheren Preisen, offen angenommen. «Es hat sich gelohnt, davon bin ich überzeugt, denn es ist ein cooles Haus entstanden.»

Wächst in drei Minuten nach
Nach diesen Ausführungen erfolgte die Labelübergabe durch Lignum-Präsident und Kantonsrat Paul Koch. Er informierte, dass insgesamt 53,8 Kubikmeter Holz zur Anwendung gelangt seien, davon satte 93,6 Prozent aus einheimischen Wäldern und selbstverständlich habe auch die Verarbeitung in der Schweiz stattgefunden. «Das sichert in der ganzen Wertschöpfungskette Arbeitsplätze und, so unglaublich es tönt, die verwendete Holzmenge wächst in unseren Wäldern in weniger als drei Minuten wieder nach.» Paul Koch gratulierte zum Schluss allen Beteiligten: «Ein solches Haus bereitet einfach nur Freude. Für mich ist es wunderbar, wenn eine solche Einigkeit für die Verwendung von Schweizer Holz besteht. Für mich habt ihr ein Vorzeigewerk für die Landwirtschaft realisiert, denn es ist doch ein überzeugendes Argument, wenn Produzenten regionaler Produkte den Konsumenten sagen können, dass sie mit gutem Beispiel vorangegangen sind».

Peter Mesmer