Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 24.08.2022

Geschichte dort, wo sie stattgefunden hat

160 Jahre Stadtkaserne auf 12 Schau- und Lesetafeln

Noch bis am 30. Oktober ist die Freilicht-Ausstellung «Die Kaserne wird zivil» rund um die Frauenfelder Stadtkaserne erlebbar. Auf 12 Schau- und Lesetafeln erfahren Besucherinnen und Besucher Wissenswertes und Unterhaltsames rund um das Militär in der Thurgauer Kantonshauptstadt.

 

 

Aus einer Idee der städtischen Ämter für Hochbau und Stadtplanung sowie für Kultur haben der Historiker
Stefan Keller sowie der Szenograf Johannes Stieger eine Ausstellung über die Geschichte der Stadtkaserne auf die Beine gestellt. Auf 12 bebilderten Tafeln vom Casino-Kreisel durch den Unteren Graben bis zum Oberen Mätteli sind spannende Fakten rund um die Stadtkaserne zu erfahren. Es geht um die Geschichte des Militärs in Frauenfeld und anderswo und auch um das Zusammenleben der Bevölkerung mit den Soldaten. Einzelne Themen aus der Frauenfelder Militär-, Kultur-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, die immer auch als Teil der Schweizer Geschichte verstanden werden, lauten beispielsweise «Söldner», «Architektur», «Pferdemist», «Heimweh», «Schuhe und Gamellen» oder «Krieg». «Wir erzählen die Geschichte der markanten Einrichtung und der Soldaten chronologisch und setzen dabei Schwerpunkte», erklärt Historiker Stefan Keller.

Spannende Themen gewählt
Der Rundgang ist informativ und regt auch zum Schmunzeln an. Er zeigt auf, warum das Militär vor gut 160 Jahren nach Frauenfeld kam, warum die Stadtkaserne so aussieht, wie sie es heute tut und was für eine Bedeutung sie für die Stadt hatte und auch noch heute hat. Beispielsweise in Bezug auf die städtische und kantonale Wirtschaft.
Zu sehen sind diverse Zeitzeugen, die beispielsweise von der Freizeit der Soldaten erzählen. Unter anderem wird davon mit Postkarten erzählt, die nach Hause geschickt wurden. Aber auch die Rolle der Frauen, das Thema Biodiversität sowie natürlich die Zukunft, wenn die Kaserne dann Ende 2023 wirklich «zivil» wird, sind Thema des Rundgangs.

Etappe 2: Ein Buch
Diese Ausstellung ist gemäss Stefan Keller nur eine erste Etappe. «Wir planen ein Buch, das wir dem Militär als Geschenk zum Auszug mitgeben wollen», so der Historiker. Szenograf Johannes Stieger ergänzt: «Mit dem Rundgang sieht man eigentlich von aussen in die Kaserne. Das Buch soll noch umfangreicher sein und den Blick von der Kaserne aus auf die Stadt zeigen».
Waffenplatzkommandant Felix Keller freut sich über die «friedliche Umzingelung» der Kaserne. «Wir haben das Projekt gerne unterstützt und liegen in Sachen Übergabe auch im Zeitplan. So, dass wir die Kaserne Ende nächsten Jahres in die Hände der Stadt geben können», sagte er.

Michael Anderegg

Bis 30. Oktober
Die Ausstellung «Die Kaserne wird zivil» wurde am 19. August eröffnet und dauert bis am 30. Oktober. Sie kann rund um die Uhr besucht werden. Finanziert wurde sie vom Kanton Thurgau, der Stadt Frauenfeld, der Bürgergemeinde Frauenfeld sowie der Thurgauer Winkelriedstiftung.

(mra)