Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 18.08.2022

Theater, Konzerte und Ausstellungen

Vielseitiges Jahresprogramm des Eisenwerks

Mit der Sommerloch-Konzertreihe startete das Eisenwerk in die neue Saison. Bis nächsten Sommer stehen diverse Highlights auf dem Programm. Zudem gibt es Neuigkeiten aus der Eisenbeiz, die am 1. September unter neuer Führung wieder öffnen wird.

 

 

Das Eisenwerk gehört zu Frauenfeld wie das Schloss oder das Rathaus. Und das Eisenwerk lebt. Das beweist einmal mehr das Jahresprogramm, das die Verantwortlichen am Montag präsentierten. Die Sommerlochkonzerte werden nächste Woche enden. Danach geht es mit der Ausstellung «Colorado» von Maureen Kägi weiter. Die junge Frau ist derzeit täglich in der Shedhalle und zeichnet Wandbilder, um für die Vernissage am 25. August bereit zu sein. Denn dann fällt der offizielle Startschuss in die neue Eisenwerk-Saison.

Breites Programm
In diesem Jahr stehen noch rund 50 Veranstaltungen auf dem Programm. Das Angebot reicht von Konzerten über Ausstellungen und Theaterpremieren bis hin zu einer Buch- und Kunstdruckmesse und einem Kunstnacht(floh)markt. Das Jahrsprogramm ist vielseitig. Aber längst sei die Dichte an Anlässen noch nicht so hoch wie vor der Pandemie, wie Geschäftsstellenleiterin Claudia Rüegsegger am Montag vor den Medien sagte. Gerade im Konzertbereich: «Das stetige Absagen und Verschieben von Konzerten und der Wegfall von internationalen Bands hat Spuren hinterlassen». Trotzdem kann sie auf Leckerbissen im Programm aufmerksam machen. Beispielsweise auf den britischen Star-Gitarristen Mike Dawes, der am 26. August auftritt, oder auf die Speed-Metal-Band Anvil aus Kanada, die am 26. November das Eisenwerk besucht.

Benefizkonzert zweier Ukrainerinnen
Besonders hervorheben möchte Claudia Rüegsegger auch das Konzert der beiden ukrainischen Jazzmusikerinnen Nataliya Lebedeva und Laura Marti im Rahmen der Reihe «Jazz:now». Die Einnahmen des Konzerts vom 6. September gehen vollumfänglich zu Gunsten der Restessbar in Frauenfeld. «Seit Wochen wird die Restessbar von ukrainischen Flüchtlingen überrannt, weshalb Nahrungsmittel dazugekauft werden müssen», sagt Claudia Rüegsegger. Zusammenarbeit mit dem Kaff Intensivieren will man auch die Zusammenarbeit mit dem Kaff, weil der Verein derzeit noch immer ohne Heimat ist. Ein Konzert sowie eine gemeinsame Party sind geplant. «Wir schätzen die Zusammenarbeit sehr. Sie bringt frischen Wind und neue Ideen», sagt Marco Kern, Vorstandsmitglied und Konzertverantwortlicher. Geschraubt wird am Kursangebot. Neu gibt es Workshops für Erwachsene, die dann in einer spartenübergreifenden Eigenproduktion gipfeln sowie eine Theaterwerkstatt und ein Theaterlager im Oktober für Kinder im Mittelstufenalter. Daneben stehen natürlich auch diverse Theaterstücke im Kalender. So zum Beispiel «Die Deutschlehrerin» von Susanne Odermatt und Patrick Boog, «Fuck the Raccones» von der Freien Bühne Thurgau oder «Gstört» von Ueli Bichsel und Anna Frey.

Steigende Tendenz
Wie angetönt hat sich das Eisenwerk noch nicht von der Pandemie erholt. «Aber wir stellen eine steigende Tendenz fest, auch wenn wir teils noch weit von Vor-Corona-Zeiten entfernt sind», sagte Marco Kern. Das Publikum kehre zögerlich zurück, vor allem Vorverkäufe seien schwieriger geworden. «Die Leute kaufen kurzfristiger Tickets als früher. Entscheiden sich erst zwei Tage oder gar ein paar Stunden vor einem Anlass, hinzugehen», erklärt Claudia Rüegsegger. Sie schaut aber optimistisch in die Zukunft, denn: «Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir Subventionen erhalten und einen kulturellen Auftrag haben.» Daher sei es nicht die oberste Priorität, immer ein volles Haus zu haben. Sondern «wir haben Interesse an Entwicklungen von Künstlern oder Gruppen und wollen Entdeckungen und Begegnungen möglich machen», so die Geschäftsstellenleiterin.

Michael Anderegg


Neue Leitung der Eisenbeiz
Neuigkeiten gibt es auch aus der Eisenbeiz zu berichten. Dort wurde eine Nachfolge für den in Richtung Säntis abgewanderten Gastronomen Jens Renn gefunden. Per 1. September übernimmt Melanie Wenger als neue Betriebsleiterin das Zepter. Sie bringt bereits Erfahrungen in der Gastronomie mit und ist auch im Eisenwerk keine Unbekannte. Denn sie ist seit längerer Zeit für das Jazz-Programm in der jazz:now-Reihe verantwortlich.
(mra)