Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 15.06.2022

«Grosse Priorität hat das Weiter- treiben des Glasfasernetzbaus»

Interview mit Elisabeth Engel,
Gemeindepräsidentin von Uesslingen-Buch

 

 

Welches sind in den nächsten Monaten Ihre drei Prioritäten als Gemeindepräsidentin und warum?
An erster Stelle stand bis zur Durchführung am Dienstagabend unsere Gemeindeversammlung. Seit über zwei Jahren kam der Souverän wieder einmal zusammen.
Es stehen im kommenden Jahr Ersatzwahlen an und wir haben an der Versammlung über bereits bestehende Kandidaturen berichtet. Eine grosse Priorität hat das Weitertreiben des Glasfasernetzbaus. Dieser wird in drei Etappen über das ganze Gemeindegebiet, bis in die letzten Höfe, bis zum Ende der Legislatur abgeschlossen sein.
Ja und dann gilt es noch, verschiedene kleinere Projekte, die in der Endphase sind, zu einem guten Ende zu führen.

Wenn Sie in Bezug auf Ihre Gemeinde einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das?
Ich wünsche mir, dass mit der nächsten grossen Wohnraumschaffung Menschen in die Gemeinde ziehen, die nicht in erster Linie höhere Steuereinnahmen bringen, sondern hier leben und nicht nur schlafen möchten. Obschon, ein paar Steuerfränkli mehr wären auch willkommen. Natürlich habe ich noch einen weiteren Wunsch. Ich würde mir ein unterirdisches Parkhaus wünschen im Dorfzentrum.

In welchem Bereich soll Ihre Gemeinde in den nächsten Jahren noch wachsen / zulegen und in welchem nicht?
Wir können an und für sich nur noch nach innen wachsen. So will es der kantonale Richtplan. Ich denke, dass wir auch wirklich noch genügend Ressourcen haben um uns nach innen baulich zu entwickeln. Wir sind zwar auf sehr gutem Wege, denn einige Liegenschaftsbesitzer, mit z.B. ungenutzten Scheunen, haben die Initiative ergriffen und bauen Wohnraum. Aber es gibt auch immer noch kleinere unbebaute Parzellen, die auf eine Nutzung warten.
Wir möchten eine Gemeinde bleiben, in der die Lebensqualität über der Quantität steht.

Welches ist das wichtigste Projekt in diesem Jahr für Ihre Gemeinde?
Sicher die Fertigstellung des Glasfasernetzbaus bis in die Wohnung, die wir in einer Gemeinschaft mit unserer Nachbargemeinde Warth-Weiningen, Leucom und Swisscom realisieren. In der Sonderkommission Energiestrategie 2050 soll auch ein weiterer Schritt gemacht werden und mein Büro langsam von Aktenbergen befreien, damit im kommenden Frühling Platz ist für viel Neues.

Welches ist für Sie der schönste Platz in Ihrer Gemeinde und warum?
Oh, da gibt es verschiedene. Aber wenn ich an einem klaren Tag auf dem Iselisberg spaziere, dann freue ich mich sehr über den Weitblick in die Berge. Da verhalte ich mich wie ein Tourist. Zum 500. Mal zücke ich die Kamera und fotografiere die Landschaft. Die unbeschreibliche Aussicht auf unsere Bergwelt beeindruckt mich immer wieder. Aber ganz gerne gehe ich auch ins Seebachtal, den Seen entlang. Das Naturschutzgebiet ist einzigartig und zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert.

Was bringt Sie in Ihrem Amt auf die Palme und was sind Ihre Aufsteller in der Gemeinde?
Manchmal muss ich schon zurückhalten mit scharfen Worten, wenn ich mich über etwas besonders ärgere. Womit ich gar nicht gut umgehen kann, sind Unwahrheiten oder offensichtliche Ausreden. Das bringt mich kurzzeitig schon auf einen höheren Puls. Aber das ist doch sehr selten.
Aufsteller sind die Begegnungen mit unserer Bevölkerung, mit Schulkindern auf dem Schulweg, die mir zuwinken oder mein Team in der Verwaltung. Das macht immer Freude.

Vielen Dank für das Interview.

Michael Anderegg