Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 26.05.2022

«Mit den Sanierungsarbeiten an der Bahnhofstrasse wird wohl nach den Sommerferien gestartet»

Interview mit Susanne Vaccari-Ruch, Gemeindepräsidentin von Märstetten

 

 

Welches sind in den nächsten Monaten Ihre drei Prioritäten als Gemeindepräsidentin und warum?
Das Grossprojekt Sanierung Bahnhofstrasse. Nachdem es Ende Jahr aufgelegen hat und die eingegangenen Einsprachen innert kurzer Zeit erledigt und zurückgezogen wurden, ist der Startschuss für die Sanierung gefallen. Aktuell laufen die Arbeitsvergaben und mit den Bauarbeiten wird voraussichtlich nach den Sommerferien begonnen.
Priorität geniessen auch die fünf neu gewählten Mitglieder des Gemeinderates, welche wir seitens Kanzlei und Präsidium eng in ihrer Einarbeitung und ihren Ressort-Arbeiten begleiten und unterstützen. Nachdem wir im vergangenen Jahr im Gemeinderat «das papierlose Büro» eingeführt haben, starten wir in diesem Jahr in der Verwaltung mit der Einführung der elektronischen Geschäftsverwaltung. Mit der voranschreitenden Digitalisierung ist zudem vorgesehen, dass künftig auch einzelne Kommissionen ihre Sitzungen papierlos durchführen werden. In den Technischen Gemeindewerken steht mit der Ablösung der in die Jahre gekommenen Software für die Gebührenfakturierung eine grosse Herausforderung an. Die Migration erstreckt sich bis ins Frühjahr 2023 und erfordert entsprechende zeitliche, personelle und finanzielle Ressourcen.

Wenn Sie in Bezug auf Ihre Gemeinde einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das?
Ich wünsche mir, dass der erreichte Kulturwechsel zum Miteinander sich weiter festigt und danke an dieser Stelle den Einwohnerinnen und Einwohnern im Namen der Verwaltung und des Gemeinderats für das uns entgegengebrachte Vertrauen sowie für die wertschätzenden Rückmeldungen. Solche positiven Reaktionen motivieren uns zusätzlich, täglich neu für unsere Gemeinde unser Bestes zu geben.

In welchem Bereich soll Ihre Gemeinde in den nächsten Jahren noch wachsen/zulegen und in welchem nicht?
Die Bautätigkeit war in den letzten Jahren auch in Märstetten massiv. So hat die Einwohnerzahl seit 2016 rund 200 Personen zugenommen. Die Baulandreserven neigen sich allmählich dem Ende zu. Künftig wird sich die bauliche Entwicklung hauptsächlich auf die innere Verdichtung konzentrieren. Das Wachstum der vergangenen Jahre stellt die Gemeinde vor grosse Herausforderungen, müssen doch die Infrastrukturen wie Schulen, Elektrizität, Wasser oder Kanalisation ausgebaut werden.

Welches ist für Sie der schönste Platz in Ihrer Gemeinde und warum?
Das Bänkli am Dorfbach Ottenberg, an der Weggabelung im Bereich Chrosli. Dieser Ort bedeutet für mich Erholung, Auszeit und Erinnerungen. Meine Spaziergänge führen mich hier bereits über 20 Jahre regelmässig durch. Als Gemeindepräsidentin mag ich den Gedanken, dass diese Kreuzung unsere drei Dörfer Märstetten – Boltshausen – Ottoberg verbindet. Je nach Zeitfenster und Tagesform führen mich hier sportlichere oder gemütlichere Runden vorbei. Gelegentlich verweile ich auch auf dem Bänkli und sortiere, begleitet vom Gurgeln des Bächleins, meine Gedanken.

Was bringt Sie in Ihrem Amt auf die Palme und was sind Ihre Aufsteller in der Gemeinde?
Ich lasse mich nicht «auf die Palme» bringen – es ist reine Energieverschwendung. Energie, welche ich lieber für meine Arbeit im Dienste unserer Gemeinde einsetze. Aber selbstverständlich beschäftigen mich gewisse Dinge, wie zum Beispiel fehlender Respekt oder Egoismus. Aufsteller sind unsere zufriedenen Bürger, sowie unterdessen realisierte und in Arbeit befindliche Projekte wie das Medienblatt «üses Märstette», neuer Auftritt Webseite, Sanierung Dorfbach Ottoberg (3 Etappen), Brückensanierung Klingenmühle oder Anschaffung von zwei neuen Feuerwehrfahrzeugen.

Vielen Dank für das Interview.

Michael Anderegg