Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 11.05.2022

Ungebremst nach oben

Wachstum der Gemeinde Gachnang hat Auswirkungen auf Schulgemeinde

Die Schülerzahlen steigen in Gachnang stetig an. Das bringt die Schule bald wieder in Platznot.

 

 

Die rege Bautätigkeit in der Gemeinde Gachnang treibt nicht nur die Preise nach oben, sondern auch die Schülerzahlen. Ging man im Dezember noch davon aus, dass im Schuljahr 2023/24 456 Kinder in Gachnang oder Islikon zur Schule gehen, kalkuliert die Primarschulgemeinde Gachnang nun bereits mit 470 Kindern. Und die Zahl dürfte weiter steigen, bis auf 500, wie Präsident Sven Bürgi an der Schulversammlung sagte. In den nächsten zwei bis vier Jahren werden in Gachnang 130 neue, mehrheitlich grössere Wohneinheiten entstehen. Auch in den Ortsteilen Rosenhuben, Islikon, Kefikon sowie in Erzenholz wird geplant oder bereits gebaut. Es müsse damit gerechnet werden, dass der bestehende Schulraum inklusive altes Schulhaus in Islikon nicht mehr ausreichen werde, sagte der Schulpräsident. So sollen nach aktuellem Stand ab 2023/24 in Islikon sämtliche Jahrgänge doppelt geführt werden. «Was da auf uns zukommt, konnten wir 2013 noch nicht sehen», sagte Bürgi mit Blick auf die damals beginnende Planung der Schulhauserweiterung in Islikon. Der Neubau wurde 2020 bezogen.

Ausgabenüberschuss
In der Rechnung 2021 ist ein Aufwand von 7,72 Mio. Franken verbucht. Gegenüber steht ein Ertrag von 7,64 Mio. Franken, was zu einem Verlust von 88 420 Franken führte. Sie wurde von den 45 anwesenden Stimmberechtigten ohne Gegenstimme angenommen. Hätte die Behörde nicht Abschreibungen von 424 210 Franken auf den Neubau in Islikon verbucht, würde die Rechnung nun einen Gewinn von 335 989 Franken ausweisen, vor allem aufgrund unerwarteter Steuereinnahmen von 427 758 Franken. Wie ein Votant festhielt, wäre es transparenter für die Stimmbürger, das Resultat des laufenden Schuljahrs 2021 auszuweisen und dann zu kommunizieren, dass zusätzliche Abschreibungen auf den bereits 2020 bezogenen Neubau in Islikon getätigt wurden.
Eine Frage aus dem Publikum betraf das Projekt Fernwärme. Es sei mangels Interesse eingestellt worden, erklärte Sven Bürgi. Zu wenig Liegenschaftenbesitzer, und auch die beiden grossen – Schloss Gachnang und Kirche – hätten nicht mitmachen wollen. «Ohne diese beiden haben wir keine Chance», sagte der Schulpräsident. Man schaue nun nach einer eigenen Heizung. So wie es aussehe, gehe es Richtung Pellets.

Evi Biedermann