Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 13.04.2022

«Schön wäre ein Wachstum an Arbeitsplätzen und ein grösseres Angebot im gastronomischen Bereich»

Interview mit Benjamin Gentsch, Gemeindepräsident von Neunforn

Welches sind in den nächsten Monaten Ihre zwei Prioritäten als Gemeindepräsident und warum?
Aus aktuellem Anlass hat die Situation mit den Flüchtlingen aus der Ukraine sehr hohe Priorität. Als Gemeinschaft sind wir alle gefordert und versuchen, in diesem Elend bestmöglich zu helfen. Eine fünfköpfige Familie aus Butscha ist bereits bei uns wohnhaft. Daneben hat natürlich die Nachfolgeplanung für den Gemeinderat und das Präsidium hohe Wichtigkeit – im Juni können wir mit einer Ersatzwahl einen ersten Schritt machen. Ich bin froh, dass ein junger Einwohner sich zur Wahl stellt.

 

 

Wenn Sie in Bezug auf Ihre Gemeinde einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das?
Ich wünsche mir, dass sie sich selbstbestimmt auch langfristig so organisiert und engagiert, dass sie ihre Stärken als äusserst lebenswerte Gemeinde bewahren und noch ausbauen kann.

In welchem Bereich soll Ihre Gemeinde in den nächsten Jahren noch wachsen/zulegen und in welchem nicht?
Bevölkerungsmässig werden wir in den nächsten Jahren wachsen, da einige grössere Bauprojekte geplant sind. Schön wäre ein zusätzliches Wachstum an Arbeitsplätzen und ein grösseres Angebot im gastronomischen Bereich. Kein Wachstum wünsche ich mir bei Egoismus und Intoleranz.

Welches sind die zwei wichtigsten Projekte in diesem Jahr für Ihre Gemeinde?
Wir wollen die Revision der Kommunalplanung in die öffentliche Bekanntmachung geben und hoffentlich auch durch die Vorprüfung beim Kanton bringen. Zweitens haben wir uns vorgenommen, auf die Budgetversammlung 2023 hin einen Antrag zur Zukunft unserer Wasserversorgung zu stellen. Hier handelt es sich um ein Generationenprojekt und eine Investitionssumme von mehreren Millionen Franken.

Welches ist für Sie der schönste Platz in Ihrer Gemeinde und warum?
Es gibt viele, je nach Stimmung. Der Aussichtspunkt vom Süssenberg mit Weitsicht von den Vorarlberger Alpen bis zum Jungfraumassiv. Der Gemeindehausplatz voller Menschen bei der letztjährigen TV-Abendunterhaltung. Die Thur in Niederneunforn, an welcher die Natur sich so vielfältig zeigt. Und mein eigener Wald im Frühling.

Was bringt Sie in Ihrem Amt auf die Palme und was sind Ihre Aufsteller in der Gemeinde?
Ich war zwar gut im Stangeklettern, aber auf eine Palme habe ich es bis jetzt nicht geschafft. Momentan beschäftige ich mich eher damit, wo ich unter einer Palme im Schatten liegen könnte. Das Fernweh regt sich schon ein bisschen in mir. Meine Aufsteller in der Gemeinde sind das grosse Engagement der Bevölkerung ganz allgemein und das gemeinsame Verwirklichen von verschiedensten Projekten im Gemeinderat. Die Tätigkeit als Gemeindepräsident ist so enorm vielfältig.


Vielen Dank für das Interview.Michael Anderegg