Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 23.03.2022

«Wir wollen an der Rechnungsversammlung zwei Varianten zu Aufwertung/Ausbau Badiweiher vorlegen»

Interview mit Jacqueline Müller, Gemeindepräsidentin von Pfyn

 

 

Welches sind in den nächsten Monaten Ihre drei Prioritäten als Gemeindepräsidentin und warum?
Den Rechnungsabschluss und die Rechnungsgemeindeversammlung vorbereiten, denn wir sind den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern schliesslich Rechenschaft schuldig. Dann wollen wir an dieser Versammlung dem Souverän zwei Varianten zu Aufwertung/Ausbau Badiweiher vorlegen, damit wir wissen, in welche Richtung wir weiterplanen können. Und zum dritten ist mir sehr wichtig, dass unser Verwaltungsteam wieder komplett ist und wir gut organisiert und motiviert unseren Dienstleistungsauftrag erfüllen können.

In welchem Bereich soll Ihre Gemeinde in den nächsten Jahren noch wachsen/zulegen und in welchem nicht?
Unsere Gemeinde ist im letzten Jahr um mehr als 100 Einwohnerinnen und Einwohner gewachsen. Das war nicht nur im Bauwesen, sondern auf allen Ämtern spürbar. Bevor wir weiter zulegen, wünsche ich mir, dass sich die neuen Gemeindebewohner gut einleben und sich für unser Gemeindeleben interessieren. Das Miteinander hat in den letzten zwei Jahren stark gelitten. Nun können wir an verschiedenen Anlässen wieder Geselligkeit pflegen. Darauf freue ich mich sehr.

Welches sind die wichtigsten Projekte in diesem Jahr für Ihre Gemeinde?
Das Badiprojekt und die Sanierung Berglistrasse inklusive Werkleitungen.

Welches ist für Sie der schönste Platz in Ihrer Gemeinde und warum?
Da gibt es mehrere: die Bänklibibliothek an der Mündung des Fabrik- und Binnenkanals, den Tobelbach im Wald – Teil meines Heimweges wenn ich zu Fuss unterwegs bin – und natürlich die tolle Weit- und Bergsicht von Dettighofen, die ich besonders auf meinen Ausritten und Spaziergängen sehr geniesse.

Was bringt Sie in Ihrem Amt auf die Palme und was sind Ihre Aufsteller in der Gemeinde?
Auf die Palme bringt mich, dass alle unter der hohen Komplexität ächzen – meist noch im Irrglauben, dass das halt dem heutigen Qualitätsstandard geschuldet ist –, aber niemand mehr in der Lage ist, all diese Bälle in der Luft zu halten, geschweige denn das Geforderte in die Praxis umzusetzen. Unter Qualität verstehe ich, Komplexität auf das Wesentliche und auf eine verständliche Art herunterzubrechen. Aufsteller sind für mich spontane Begegnungen mit der Bevölkerung und die angekündigten Anlässe in unserer Gemeinde.

Wenn Sie in Bezug auf Ihre Gemeinde einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das?
Ich wünsche mir, dass sich motivierte Personen für die frei werdenden Sitze im Gemeinderat und weiteren Gremien zur Wahl stellen und dass mir auch mein letztes Amtsjahr Freude bereiten und gut gelingen möge. Dazu gehört auch ein bisschen mehr Gelassenheit – will heissen: ich lass mich nicht mehr auf die Palme bringen.

Vielen Dank für das Interview.
Michael Anderegg